«Wir vergleichen unser Portfolio mit dem bayerischen Reinheitsgebot für Bier»
• Caduff: Herr Wiegel, wie wichtig ist für Sie persönlich das Wort «green» in Ihrem Firmennamen?
Wiegel: Das ist sicherlich die Basis für unsere Sicht auf die Investmentwelt, denn bereits seit über 15 Jahren setze ich nachhaltige Investments ein. Und der «grüne» Anteil in unseren Portfolien ist ständig gewachsen. Irgendwann reifte in unserem Team die Überzeugung, uns vollständig und mit ganzer Hingabe auf dieses eine Thema Nachhaltigkeit zu konzentrieren. Deshalb habe ich mit meiner Familie die green benefit AG gegründet und einen Global-Impact-Fonds aufgelegt. Die nachhaltige Unternehmensführung ist auch darin sichtbar, dass mittlerweile unser Sohn Micha als studierter Wirtschaftsinformatiker vollzeitlich im Team mit dabei ist.
• Caduff: Es gibt kaum noch eine Fondsgesellschaft, welche nicht die Umwelt adressiert. Machen Sie etwas anders?
Wiegel: Nun, wir sind bei der green benefit AG vollständig auf das Thema Nachhaltigkeit und Impact fokussiert. Die Spezialität unseres Investment-Stils ist der «Pure-Play-Ansatz» im Gegensatz zum «Best-In-Class-Ansatz», der fast vom gesamten Rest der Branche angewandt wird. Das Ziel ist ein «reines» Portfolio zu erhalten, vergleichbar mit dem bayerischen Reinheitsgebot für Bier, denn Pure-Play-Unternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich auf einen Sektor wie beispielsweise Solar oder Wasserstoff konzentrieren. Das macht es für uns auch einfacher, die Nachhaltigkeitskriterien zu prüfen. Einen Mischkonzern wie beispielsweise Siemens werden Sie nicht bei uns finden.
• Caduff: Das funktioniert offensichtlich. Sie gewinnen reihenweise Auszeichnungen…
Wiegel: Ja, erst kürzlich erhielten wie die Auszeichnung von «FONDS professionell» mit dem deutschen und österreichischen Fondspreis mit dem Platz 1 als bester Fonds in der Kategorie «Sustainable Investments». Ebenso zum zweiten Mal in Folge den «Euro Fund Award» als bester Umwelttechnologiefonds in Deutschland im 3- und 5-Jahresbereich. Worauf wir sehr stolz sind, ist der «Lipper Fund Award» im Jahr 2021 als bester globaler Aktienfonds im 3-Jahresbereich in Deutschland. Dies zeigt, dass man sich als Nachhaltigkeitsfonds nicht verstecken muss, sondern auch eine sehr gute Performance erwirtschaften kann.
• Caduff: Wir treffen uns in Zürich. Was für Pläne haben Sie für die Schweiz?
Wiegel: Wir haben bereits mehrere Investoren in der Schweiz und durch die Vertriebszulassung in der Schweiz ist das Ziel, die Professionalität des Finanzplatzes für unsere aussergewöhnliche High-Conviction-Strategie zu nutzen. Wir möchten Schweizer Investoren für unseren Impact-Fonds mit dem Schwerpunkt auf Wasserstoff, Solar und E-Mobilität begeistern, wie es uns schon in Deutschland gelungen ist.
• Caduff: Dann wird man Sie in Zukunft öfters auf unserem Finanzplatz sehen?
Wiegel: Ja, zusammen mit meinem Kollegen Klaus Thurn, unserem Managing Director, werde ich regelmässig vor Ort sein. Dass wir schon einen super Bezug in die Schweiz haben, zeigt unsere Wahl des Schweizers Felix Brem von der Reuss Private Group zu unserem Aufsichtsratsvorsitzenden. Mit ihm arbeite ich schon seit Jahren zusammen und er ist seit der Firmengründung im Jahr 2014 mit an Bord. Bestimmt wird man uns auch in dessen Büro in Zürich nun künftig öfters antreffen.
Teilnehmende

Manfred Wiegel
Vorstand / CEO
green benefit AG
Charles-Lindbergh-Strasse 7a
90768 Fürth
Deutschland
+49-911-217 100 / E-Mail / Web
Manfred Wiegel ist Gründer und Vorstand der green benefit AG, einer Fondsboutique im fränkischen Fürth. Er ist Finanzökonom (ebs), Certified Financial Planner und seit 34 Jahren in der Finanzindustrie tätig. Sein persönliches Lebensmotto lautet: «Werte bewahren und nach biblischen Prinzipien handeln.» Dabei möchte er persönlich einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung leisten.

Thomas J. Caduff ist CEO der Fundplat GmbH. Er ist seit rund 40 Jahren in der Finanzindustrie tätig. Zu seinen beruflichen Stationen gehörten das Börsenkommissariat des Kantons Zürich, die Bank Vontobel, die Credit Suisse und die UBS. Thomas J. Caduff diente ferner drei Jahrzehnte lang in einer Division und mehreren Brigaden der Schweizer Armee als Kommunikations-/Medienoffizier.