«Institutionelle Investoren setzen bereits auf swisspeers KMU-Kredite»
• Caduff: Herr Lehner, Sie hatten bei einer Bank eine vielversprechende Karriere am Laufen. Wie kam der Wechsel zu einem Fintech?
Lehner: Im Jahr 2015 habe ich die Start-up-Welt für mich entdeckt und befasste mich immer intensiver mit Fintechs. Monatelanges Selbststudium, Netzwerken sowie eigene praktische Erfahrungen im Umgang mit neuen, innovativen Produkten und Services füllten meine Zeit neben meiner Rolle als traditioneller Private Banker. Mir wurde bewusst, dass sich die Rolle als Banker sowie die Werte über die Zeit verändern werden und ich habe beschlossen, mich selbst zu transformieren und Kundinnen und Kunden ausserhalb der traditionellen Bankenwelt zu bedienen. Swisspeers verfolge ich seit 2016.
• Caduff: Ihr Unternehmen betreibt «Direct Lending». Welche Parteien bringen Sie zusammen?
Lehner: Als digitale Plattform bringen wir Investoren mit Schweizer KMU zusammen. Über 30 Prozent der Gelder stammen von Institutionellen wie zum Beispiel Pensionskassen, Anlagestiftungen und Vermögensverwalter. Eine Umfrage bei den Kunden hat gezeigt, dass die Verzinsung der gewährten Darlehen nicht an oberster Stelle steht. Sie möchten Schweizer KMU unterstützten und ihnen gefällt die Idee von Peer-to-Peer Lending. Sie schätzen die hohe Transparenz, da sie genau wissen, wohin ihr Geld fliesst. Dem Bedürfnis nach einer guten Rendite mit einer Duration unter zwei Jahren können wir aber auf jeden Fall nachkommen.
• Caduff: Man kann Kredite auch einzeln auswählen. Warum ist dies gerade für Institutionelle interessant?
Lehner: Das ist richtig. Die Änderung der Anlagevorschriften bezeichnen Anlagen in nichtkotierte Forderungen von Schuldnern mit Domizil in der Schweiz als «Private Debt Schweiz», welche nicht mehr über kollektive Kapitalanlagen abgedeckt werden müssen. Die Basis für Investitionen ist unsere Plattform und unser Kreditprüfungsprozess inklusive Finanzkennzahlen basiertem Ratingsystem. Die hohe Transparenz lässt zu, dass Fondsmanager aktiv Projekte auf der Plattform für ihr Portfolio auswählen, die ihren Anlagekriterien entsprechen. Es bestehen bereits einige Fonds in der Schweiz, die auf swisspeers-Kredite setzen, ob aktiv gemanagt oder passiv via «AutoInvest»-Funktion.
Teilnehmende

Fabian P. Lehner
Head Business Development & Investor Relations
swisspeers AG
Zürcherstrasse 12
8400 Winterthur
Fabian Lehner hat über 17 Jahre Erfahrung im Finanzbereich. Seinen Master in Private Banking & Wealth Management an der Universität Luzern schloss er mit der Thesis über Private Equity (PE) und Venture Capital (VC) ab. Im Rahmen der Arbeit lernte er namhafte PE/VC-Unternehmen kennen und beschäftigte sich mit Startups und Innovationen im Finanzsektor. Durch seine berufliche Tätigkeit, sein Studium und seine aktive persönliche Auseinandersetzung mit der Digitalisierung ist er nicht nur bestens über die aktuellen Entwicklungen in der Bankenbranche informiert, sondern durch seine beratende Tätigkeit für FinTechs auch persönlich an der Entwicklung zukünftiger Trends und Innovationen beteiligt. Bei swisspeers ist Fabian Lehner neben der Pflege der Investoren auch aktiv dran, das Angebot weiter auszubauen.

Thomas J. Caduff ist CEO der Fundplat GmbH. Er ist seit über 40 Jahren in der Finanzindustrie tätig. Zu seinen beruflichen Stationen gehörten das Börsenkommissariat des Kantons Zürich, die Bank Vontobel, die Credit Suisse und die UBS. Thomas J. Caduff diente ferner drei Jahrzehnte lang in einer Division und mehreren Brigaden der Schweizer Armee als Kommunikations-/Medienoffizier.
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(vormals «Experten-Chats»)