2019 - das Jahr von Invesco ETF

Head of Switzerland & Liechtenstein ETF Business Development
Invesco Asset Management (Schweiz) AG, Zürich
etf.invesco.com
06.09.2019
Herr Pouyan, man hört im Markt, die Buy-Side wäre zurückhaltend. Spüren Sie das auch im Tagesgeschäft?
Wir spüren aktuell keine Zurückhaltung der Buy-Side und haben mit fast 10 Mrd. US-Dollar Nettomittelzuflüssen seit Jahresanfang ein sehr erfolgreiches Jahr. Was auffallend ist, ist die defensivere Positionierung der Anleger in ETFs auf US-Staatsanleihen, Gold oder auch am Geldmarkt. Das erste Halbjahr war zudem sehr stark geprägt von Investitionen in unseren «Invesco S&P 500 UCITS ETF» aufgrund der Outperformance, die wir gegenüber physischen ETFs auf US-Aktien generieren.
Welche Lösungsansätze werden aktuell am stärksten nachgefragt?
Wie erwähnt, sehen wir eine sehr hohe Nachfrage bei unseren synthetischen ETFs auf US-Aktien. Seit der US-Steuerreform im Jahr 2017 können synthetische ETF-Anbieter den Brutto-Index auf Indizes wie zum Beispiel S&P 500 und MSCI USA replizieren und müssen keine US-Quellensteuer abführen. Die physischen Anbieter kommen allerdings nicht in den Genuss von diesem Vorteil und müssen weiterhin je nach Domizil zwischen 15 und 30 Prozent Quellensteuer auf die Dividenden zahlen. Auf der Obligationenseite gibt es diesen Vorteil nicht und dort sind unsere physischen Staatsanleihen-ETFs mit Laufzeitbändern stark gesucht. Nebst US-Aktien und US-Staatsanleihen.
Wie umfassend ist «ESG» in Ihrer Produktpalette schon abgedeckt?
ESG ist eines der Kernthemen von Invesco. Aktuell haben wir ESG-ETFs unter anderem auf die Indizes MSCI USA, MSCI World und MSCI Europe im Angebot. Diese Core-Beta-ESG-ETFs sind relativ günstig gepreist und kosten nicht mehr als die konventionellen Beta-Bausteine. Dass ESG eine sehr hohe Relevanz bei uns hat, zeigt unsere schweizweite ESG-Konferenz in der letzten September-Woche. Die Konferenz findet in Bern, Basel, Lausanne, Genf, Zürich und Lugano statt und nebst MSCI und Invesco wird Professor Rahmstorf vom «Institut für Klimafolgenforschung und Physik für Ozeane» in Potsdam einen Vortrag zu den Implikationen des Klimawandels halten. Bitte hier registrieren.
Sind die Kosten eines ETF wirklich massgebend bei Kaufentscheidungen?
Die Kosten eines ETF sind einer von vielen Entscheidungsgrundlagen. Zudem sind die steuerlichen Faktoren sehr relevant, da man mit der falschen Struktur oder dem falschen Fondsdomizil schnell ein Vielfaches der Total Expense Ratio (TER) an Quellensteuern oder Stempelsteuern zahlen kann. Zudem ist es wichtig, dass die Gegenparteienrisiken bei den physisch replizierten ETFs ebenfalls betrachtet werden. Wieviel Prozent des Portfolios ist verliehen, an welche Gegenparteien, was sind die Sicherheiten, und wieviel von den Leiherträgen werden effektiv dem ETF zugeführt. Synthetische ETFs sind stark im Trend, was US-Aktien-Anlagen und europäische Aktien angehen, da dort entweder wie im US-Fall auf relevante Indizes die Quellensteuer wegfällt oder man die Stempelsteuern beim Handel mit UK-Aktien oder französischen Aktien minimieren kann.
Was haben Sie sich bis Ende Jahr noch alles vorgenommen?
Auf der Produkteseite werden wir bis zum Jahresende neue innovative Lösungen lancieren. Unser Angebot im Bereich Core-Beta-Obligationen ist komplett. Zudem wollen wir den Trend als der am stärksten wachsende ETF-Anbieter in Europa sehr gerne beibehalten. Wir bedanken uns vielmals für das entgegengebrachte Vertrauen.
Link zum Disclaimer
Nima Pouyan, Head Invesco ETF Switzerland & Liechtenstein, ist für die Weiterentwicklung des Geschäfts in der Schweiz verantwortlich und arbeitet eng mit Banken, Vermögensverwaltern, Asset Managern und institutionellen Kunden aus dem Versicherungs- und Unternehmenssektor zusammen. Pouyan kommt von der Deutschen Bank, wo er zuletzt als Vice President für den Vertrieb passiver Anlageprodukte in der Schweiz und dem Mittleren Osten verantwortlich war und zuvor führende Positionen bei DWS und Deutsche Bank Wealth Management innehatte.