«Afrika und die Türkei gehören in jedes Emerging-Markets-Portfolio»

Head of German speaking Europe
RenAsset Management, St Peter Port, Guernsey
renasset.com
24.07.2014
Herr Dr. Zurhorst, Ihr Unternehmen zählt in Europa zu den massgeblichen Emerging-Markets-Boutiquen. Würden Sie diese Aussage so unterschreiben?
Absolut richtig, mit 1,3 Mrd. US-Dollar Assets under Management (AuM). Historisch gesehen haben wir unseren Anfang nach dem Fall der Berliner Mauer in Russland genommen. Von dort sind wir in die Märkte Ost- und Zentraleuropas expandiert. Wir decken ebenfalls die Türkei ab, aus heutiger Sicht einer der wichtigsten Wachstumsmärkte in Emerging Europe. Zudem fokussieren wir uns auf ausgewählte Märkte des afrikanischen Kontinents. Regionen, die das weltweite Wachstum der Zukunft prägen werden.
Wo sehen Sie im Besonderen Ihre Stärken?
Wir fokussieren uns in den beschriebenen Regionen in erster Linie auf Unternehmen, nicht auf Länder. Dies spiegelt sich in unserem konsequent angewendeten Bottom-up-Ansatz wider. Das Investment in diesen ausgewählten Unternehmen folgt einem rigorosen Investment- und Risikoprozess und führt zu überdurchschnittlichen Erträgen.
Was sind die Standorte Ihrer Research-Teams?
Ohne Reihenfolge: Moskau, Istanbul, Johannesburg und London.
Welches sind Ihre wichtigsten Fonds für den Schweizer Markt?
In der Schweiz bieten wir die folgenden UCITS-Aktienfonds mit täglichem Pricing und täglicher Handelbarkeit an:
In Frontiers: Frontier Markets, Pan-Africa, Sub-Sahara Africa;
In Osteuropa: Eastern Europe, Ottoman, Russian Equity Allocation, Global Emerging Markets Yield (GEMY).
Sie sprechen ausschliesslich institutionelle Kunden an?
Richtig, das beinhaltet aus unserer Sicht auch den Wholesale-Bereich. Das bedeutet, der Endkunde kann auch ein Retail-Kunde sein, er wird jedoch nicht direkt von uns angesprochen.
Die Emerging Markets litten in den ersten Monaten des laufenden Jahres unter Abgaben. Sehen Sie bereits wieder eine Trendumkehr?
Ja. Wir sehen unter anderem aufgrund des allgemeinen Bewertungsniveaus eine eindeutige Trendumkehr. Es wird immer wieder einzelne Rückschläge geben, der Trend ist jedoch aus unserer Sicht eindeutig.
RenAsset Management ist bekanntlich in Afrika stark aufgestellt. Wer sollte dort jetzt investieren?
Die interessanten Märkte auf dem afrikanischen Kontinent sind sogenannte Frontier-Märkte und unterliegen somit per definitionem einem höheren Risiko. Der mögliche Return auf der anderen Seite ist aussergewöhnlich. Wer sich dieses Risikos und der möglichen Auswirkungen auf die Liquidität bewusst ist, sollte mit einem Teil seines Vermögens investiert sein.
Für welche anderen aufstrebenden Regionen und Märkte sind Sie sonst noch optimistisch?
Die Türkei als eine der Hauptwachstumsregionen in Europa.
Dr. Peter Zurhorst ist seit 2011 für RenAsset Management tätig und leitet die Geschäfte in der Schweiz, in Deutschland und Österreich vom Standort München aus. Nach Studium und Assistenz an der Universität St. Gallen ist er seit über 20 Jahren in der internationalen Finanzindustrie tätig.