Bekannte Technologiefonds und vieles mehr

31.01.2020
Herr Apel, Ihr Haus hat bekannte Technologie-Fonds im Angebot. Bei dieser Kursentwicklung herrscht wohl viel Freude…
Definitiv, Technologietitel haben sich 2019 sehr erfreulich entwickelt, was zu Beginn des Jahres in keinster Weise absehbar war. Viele Anleger waren aufgrund der starken Kursrückgänge im vierten Quartal 2018 verunsichert. Rückblickend war es jedoch klug und lohnenswert, einen kühlen Kopf zu bewahren und weiterhin in Technologiefonds investiert zu bleiben. Die Analysten sind dem Technologiesektor nach wie vor positiv gegenüber eingestellt, wir sehen das auch so. Die Entwicklung bleibt nicht stehen, und der Ausbau der 5G-Netzwerke wird für weitere Innovationen und Wachstumsschübe in den entsprechenden Hardware- und Softwaresektoren sorgen. Allerdings sollten Anleger meiner Meinung nach auch die teilweise hohen Bewertungen nicht ausser Acht lassen. Zuletzt konnten beispielsweise Apple und Amazon die Erwartungen der Anleger erfüllen, die Bewertungen sind jedoch in einigen Sektoren recht ambitioniert, zum Beispiel im Software & Services- und teilweise im Halbleitersektor. Sollten die Erwartungen der Investoren hier nicht erfüllt werden, kann es durchaus erneut zu starken Kursbewegungen kommen.
Zusätzlich sollten Anleger nicht vergessen, dass die grossen Technologiewerte in vielen Anlageinstrumenten vertreten sind. Durch ihre hohe Gewichtung in den Indizes finden sich diese Titel in sehr vielen passiven Anlageinstrumenten sowie in einer Vielzahl von thematischen Fonds.
Hohe Mittelzuflüsse haben die Kursentwicklung der Indexschwergewichte auch begünstigt, ich möchte allerdings zu bedenken geben, dass diese Entwicklung auch mal in die andere Richtung gehen kann. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass ein sich verstärkender Effekt insbesondere bei fallen Märkten auftreten kann.
Was war der absolute Höhepunkt in 2019?
Aus der Sicht eines Technologieinvestors war das ganze Jahr eine Abfolge von Höhepunkten. Die Kursentwicklung von Apple und anderer Schwergewichte ist meiner Meinung nach eine Besonderheit, die nicht so häufig vorkommt. Auch wenn eine Aktienrally länger andauern kann, Anleger sollten sich nicht an diese starken Aktienrenditen gewöhnen. Ein Höhepunkt für DNB in 2019 war sicherlich das starke Vertrauen unserer Kunden in unsere Technologiefonds. Wir konnten sowohl im long-only-Technologie-Fonds als auch in unserem marktneutralen long-short-TMT-Absolute-Return-Fonds erfreuliche Mittelzuflüsse verzeichnen. An dieser Stelle in herzliches Dankeschön an unsere Kundinnen und Kunden.
Haben Sie auch etwas im Köcher, wenn die Tech-Kurse mal heftiger korrigieren sollten?
Der Anlagestil des DNB-Technologieteams zeichnet sich seit Jahren durch Konstanz aber auch durch ein opportunistisches Anlegen aus. Anders Tandberg-Johansen und sein Team investieren oft dort, wo viele unserer Mitbewerber nicht hinschauen. Wir sind daher zum einen unserem aktiven Management treu, zum anderen führt das regelmässig auch zu Investments fernab der Indexschwergewichte. Das macht uns weniger anfällig für Volatilität und unsere Kunden investieren, basierend auf den gängigen Multiples, aktuell in ein weitaus günstigeres Portfolio verglichen mit dem MSCI World IT Index.
Anleger, die jedoch eine stärkere Korrektur in einigen Sektoren erwarten, können auch in unseren marktneutralen long-short-Technologiefonds investieren. Diese Strategie eignet sich gut für Anleger, die bei reduziertem Risiko in das globale Technologieuniversum investieren möchten. Heftige Marktbewegungen haben diese Strategie in der Vergangenheit begünstigt. Wir gehen davon aus, dass die Bewertungen an den Märkten wieder sehr relevant werden und diese Strategie dann ihre Stärken ausspielen wird.
Was für Fonds haben Sie sonst noch im Angebot?
Neben den beiden Technologiefonds bieten wir unseren Kunden noch weitere Themenfonds sowie Sektorenfonds an. Der Renewable-Energy-Fonds ist unser Clean-Tech-Fonds, zudem ein reiner ESG-Fonds, der mit dem höchsten FNG-Siegel ausgezeichnet worden ist. Jon Sigurdsen, der leitende Portfoliomanager, investiert hauptsächlich in Unternehmen, die das Ziel der effizienten Nutzung von Energie und Ressourcen haben, zudem wird in Technologien investiert, die das Ziel einer zukünftigen Kohlendioxidreduzierung haben. Hier zeigt sich, dass Investments in neue und umweltfreundliche Technologien für den Anleger keine Performancenachteile mit sich bringen.
Ein weiterer Aktienfonds, der hauptsächlich in Skandinavien anlegt, ist der Nordic-Equities-Fonds. Skandinavien zeichnet sich durch kleine, aber offene Volkswirtschaften aus, viele Weltmarktführer sind dort zu Hause. Anleger bekommen also ein globales Investment im Miniaturformat mit der Möglichkeit, in die nordischen Währungen zu investieren.
Der leitende Portfoliomanager Øyvind Fjell zählt zu den besten Fondsmanagern Skandinaviens. Er hat das Management des Nordic-Equities-Fonds im letzten Jahr übernommen und seitdem ein Alpha von mehr als 7 Prozent erwirtschaftet.
Das Gegenstück dazu auf der Fixed-Income-Seite ist der High-Yield-Fonds, der hauptsächlich in skandinavische Bonds investiert. Nordische High Yield Bonds bieten interessante Renditen und sind vor allem eine sehr attraktive Möglichkeit, ein bestehendes High-Yield-Portfolio zu diversifizieren. Was für nordische Aktien gilt, gilt auch hier: Skandinavien ist hoch entwickelt und zeichnet sich durch hohe Umwelt- und Governance-Standards aus. Viele Unternehmen notieren im High Yield-Universum. Weil sie nicht über ein Rating verfügen, sie sind von der Kreditqualität jedoch oftmals recht attraktiv. Ein besonderes Kennzeichen dieser Strategie ist der hohe Anteil Floating Rate Notes sowie die attraktive Rendite. Mit einer Yield to Maturity von ca. 6.8 Prozent in Norwegischen Kronen sowie einer Duration um 1 bieten sich hier interessante Diversifizierungsmöglichkeiten für Anleger.
Zudem erweitern wir unser Portfolio mit neuen Strategien. So haben wir kürzlich den Disruptive-Opportunities-Fonds sowie einen neuen Low-Volatility-Fonds aufgelegt. Für Fixed-Income-Anleger erweitern wir unser Angebot auf den Nordic-Investment Grade-Bereich.
Sind die skandinavischen Börsen bei Investoren auf dem europäischen Festland schon angekommen - welche Erfahrungen machen Sie?
Skandinavien ist insbesondere im Zuge des Aufkommens nachhaltiger Anlagen ins Blickfeld der Anleger gerückt. Vielen Investoren ist zunehmend bewusst geworden, dass die skandinavischen Volkswirtschaften auf diesem Gebiet Vorreiter sind. Zudem spüren wir, dass unsere Kunden wieder vermehrt nach Anlagemöglichkeiten in Norwegischer- oder Schwedischer Krone suchen.
Auch die Tatsache, dass wir ein sogenanntes «Service-Alpha» liefern, kommt uns zugute. Wir sind häufig bei unseren Kunden vor Ort, bieten einen Zugang zu unseren Fondsmanagern und sind vor allem transparent. Im internationalen Vergleich werden wir als nordische Boutique gesehen, immer mehr Kunden schätzen unsere Arbeit und unseren Auftritt: «Cool headed - warm hearted», das beschreibt es sehr schön.
Link zum Disclaimer
Hagen-Holger Apel ist seit Juli 2015 bei DNB Asset Management S.A. als Senior Client Portfolio Manager beschäftigt. In dieser Funktion ist er ein Bindeglied zwischen dem in Norwegen basierten Fondsmanagement und den internationalen Kunden und gewährleistet somit ein hohes Mass an Qualität in der Kundenbetreuung. Apel ist Diplom-Volkswirt (LMU München) und Certified International Investment Analyst (CIIA) der DVFA Frankfurt. Er verfügt über 20 Jahre Branchenerfahrung als Bankkaufmann, Händler und Portfoliomanager und ist seit dreizehn Jahren am luxemburgischen Finanzplatz tätig. Er spricht Deutsch, Englisch und Schwedisch. Im internationalen Geschäft ist er in leitender Position verantwortlich für die Schweiz, Deutschland und Österreich.