Besseres Risiko-Ertrags-Profil dank technologischer Innovationen

13.09.2018
Herr Hjørnevik, warum sollte ein Investor in nordische Aktien investieren?
Über mehrere Jahrzehnte hinweg hat Skandinavien sowohl die europäischen als auch die weltweiten Märkte deutlich übertroffen. Wir gehen davon aus, dass sich dies aufgrund der starken Fundamentaldaten in der gesamten Region fortsetzen wird.
Die nordischen Länder verfügen über qualifizierte Arbeitskräfte, die sich an technologische Innovationen in einem wettbewerbsintensiven Geschäftsumfeld anpassen können. Darüber hinaus glauben wir, dass der Gleichheitsgedanke, der die nordischen Gesellschaften charakterisiert, einen Beitrag dazu leistet, nachhaltige Unternehmen mit soliden Führungsstrukturen zu unterstützen, die den Shareholder Value fördern.
Genügt es nicht, in einen breiten europäischen Fonds zu investieren, der auch nordische Unternehmen umfasst?
Obwohl die Anlage in einen breiten europäischen Fonds mit Engagement in nordischen Unternehmen aus Diversifikationssicht verlockend erscheinen mag, glauben wir, dass das Risiko-Ertrags-Profil in einer rein nordischen Anlagestrategie besser ist. Nehmen wir zum Beispiel den Finanzsektor: Die Rendite auf das investierte Kapital bei den nordischen Banken ist deutlich höher als bei deren europäischen Pendants. Dies lässt sich zum Teil mit der oben genannten Fähigkeit erklären, innovative technologische Fortschritte umzusetzen. Daher glauben wir, dass die nordischen Märkte ein besseres Risiko-Ertrags-Verhältnis bieten als die europäischen oder sogar die meisten globalen Märkte.
Gibt es Unterschiede innerhalb der nordischen Märkte?
Die Unterschiede in der nordischen Region sind in erster Linie idiosynkratisch. Jedes nordische Land hat innerhalb seiner eigenen Fachgebiete diverse Cluster entwickelt. Dänemark zum Beispiel ist stark in den Bereichen Pharmazeutika und Technologie im Zusammenhang mit Gesundheitsdienstleistungen engagiert. Auch Schweden hat einige grosse globale Unternehmen in den Bereichen Industrie, Einzelhandel und Technologie.
Wie stark korrelieren die nordischen Märkte mit den grossen Börsen der westlichen Industrieländer?
Die nordischen Länder sind Nettoexporteure und der Welthandel macht einen grossen Teil des gesamten Bruttoinlandsprodukts dieser Region aus. Damit sind die nordischen Märkte stark positiv mit den Märkten anderer Industrieländer korreliert.
Welche Kriterien sind für Sie bei der Aktienauswahl besonders wichtig?
In der ersten Phase unseres Aktienauswahlprozesses prüfen und identifizieren wir Unternehmen mit längerfristig positiven Kurstrends als Näherungsvariable für die zugrunde liegende Wertschöpfung oder -veränderung. Nach unserem firmeneigenen Screening erfüllen typischerweise 70 bis 80 Aktien (aus einem Universum von mindestens 1’300 Firmen) dieses Kriterium und kommen für eine tiefere Fundamentalanalyse in Frage.
In diesem Jahr sind Sie erstmals einer der Protagonisten des «nordic investment managers forum» (NIMF), das im Oktober in Zürich, München und Luxemburg stattfindet. Welchen konkreten Mehrwert können Besucher erwarten und was wird Ihre Kernbotschaft sein?
Wir haben eine überzeugende Erfolgsbilanz im Management nordischer Aktienfonds. Jetzt, da Øyvind Fjell und ich uns zusammengeschlossen haben, glauben wir, dass wir eine einzigartige Investmentphilosophie und einen ebenso einzigartigen Anlageprozess mit einer kombinierten Trend- und Fundamentalanalyse als Grundlage für unsere Aktienauswahl haben.
Kjell Morten Hjørnevik kam 1999 als Portfoliomanager zu DNB Asset Management und ist verantwortlich für die taktische und strategische Asset-Allokation. Bereits 2008 begann er als Portfoliomanager für den DNB Nordic Equities Fonds mitverantwortlich zu zeichnen. Gemeinsam mit Øyvind Fjell leitete er den DNB Fund - Nordic Equities.