BNP Paribas Easy ETF bietet klimafreundliches Investment an

Head of Business Development ETF & Index Solutions - Deutschland, Österreich, Deutschschweiz
BNP Paribas Asset Management, München
easy.bnpparibas.ch
13.12.2018
Herr Hecher, Ihr «Low Carbon ETF» feierte gerade seinen zehnten Geburtstag. Wie kommt das Konzept bei Investoren an?
Ich denke, man kann BNP Paribas als Vorreiter im Bereich der ESG-Investments bezeichnen. Beim Start des «Low Carbon ETFs» vor zehn Jahren gab es nur sehr wenige vergleichbare Indexfonds. Doch der frühe Start hat sich gelohnt. Stand 10.12.2018 verwalten wir rund 430 Mio. Euro in diesem ETF, Tendenz steigend. Vor allem in den beiden letzten Jahren wurde das Interesse der Anleger ständig grösser.
Wie sehen Sie die Absatzchancen für ein solches Anlagevehikel im Schweizer Markt?
Wir stellen fest, dass Schweizer Investoren sehr aufgeschlossen sind gegenüber klimafreundlichen und generell nachhaltigen Investments. Deshalb haben wir unseren «Low Carbon ETF» in der Schweiz registriert und diesen am 10. Dezember 2018 zum Handel im ETF-Segment der SIX Swiss Exchange eingeführt. Damit ist dieser ETF ab sofort für alle Anlegertypen investierbar.
Worauf führen Sie das zunehmende Interesse zurück?
In der Gesellschaft hat sich inzwischen das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Energiewende fest verankert. Uns allen ist bewusst, dass die Energiewende unvermeidlich ist. Ein weiterer Grund für das steigende Interesse an diesem ETF sind neue regulatorische Anforderungen. Nach Artikel 173 des französischen Energiewendegesetz müssen institutionelle Anleger ihren CO2-Fussabdruck veröffentlichen. Der «BNP Paribas Easy Low Carbon 100 Europe UCITS ETF» erfüllt die entsprechenden Anforderungen und ist auf das für die Erderwärmung festgelegte Zwei-Grad-Ziel abgestimmt, auf das im TEE-Gesetz Bezug genommen wird.
Welche Anlagestrategie verfolgt der Index, den der ETF abbildet?
Das Indexregelwerk beruht grundsätzlich auf einen sogenannten «Best-in-Class»-Ansatz, der bei der Titelauswahl Unternehmen hervorhebt, die den grössten Beitrag zur Energiewende leisten. Der Index hat dabei zwei Ziele: Aktien von Unternehmen, die Treibhausgase freisetzen, werden gering gewichtet. Unternehmen, die viel zur Bekämpfung der Erderwärmung beitragen, sollen dagegen gefördert werden. Da es sich bei diesem ETF um ein verantwortungsvolles Investmentvehikel handelt, werden zudem Tabakwaren- und Waffenhersteller ausgeschlossen, ebenso Unternehmen mit kontroversen Geschäftsaktivitäten.
Wie sehen die nächsten Veränderungen in der Zusammensetzung des «Low Carbon 100 Europe Index» aus?
Die Anpassung des Indexregelwerks findet noch im Dezember 2018 statt. Unternehmen, die direkt mit fossilen Energieträgern in Verbindung stehen, werden ausgeschlossen. Dazu gehört die Gewinnung, Verarbeitung oder Lagerung fossiler Brennstoffe sowie die Stromerzeugung aus diesen Energiequellen. Jetzt können sich Anleger sicher sein, dass sie den Einsatz fossiler Brennstoffe nicht unterstützen. Es wird aber weitere Veränderungen geben, da sich auch der Index unabhängig von dieser zusätzlichen Bedingung weiter verändert.
Claus Hecher leitet seit Juli 2016 das ETF-Geschäft von BNP Paribas Asset Management im deutschsprachigen Raum. Nach mehreren Jahren im Derivategeschäft ist er seit 2008 in der ETF-Branche tätig.