«Das grösste Interesse besteht aktuell am Thema Edelmetalle»

Abteilungsdirektor, Institutionelle Kunden / Fondsvertrieb
DONNER & REUSCHEL / HANSAINVEST, Hamburg donner-reuschel.de
27.10.2017
Herr Schierhorn, das Jahr geht bald zu Ende. Was ziehen Sie per heute für eine Bilanz?
Da braucht man ja nur auf die Börse zu schauen: eine positive Bilanz - wenn auch einmal mehr etwas überraschend positiv. Wer hätte am Jahresanfang schon gedacht, dass der DAX bis Ende Oktober 15 Prozent zulegen kann. Immerhin haben wir mit dem Wahl-Marathon in Europa und dem Start der neuen US-Präsidentschaft diverse potenzielle politische Fallstricke hinter uns. Auch internationale Aktien, Rohstoffe und der Euro konnten teilweise deutlich zulegen. Es gab also genügend Chancen, mit denen ein Anleger Geld verdienen konnte - wenn man die richtigen Entscheidungen getroffen hat. Dabei haben uns unsere etablierten und auch neuen Ansätze geholfen, weshalb wir auch überwiegend positive Rückmeldungen unserer Kunden und Vertriebspartner bekommen. Viele - auch wir - müssen sich derzeit um regulatorische Themen, wie zum Beispiel MiFID II, PRIIPs oder die Investmentsteuerreform kümmern und freuen sich daher umso mehr über funktionierende Investmentansätze.
Welche Ihrer Fonds wurden am stärksten nachgefragt?
Das grösste Interesse besteht aktuell am Thema Edelmetalle und damit dem HANSAgold. Angesichts der Kurshöchststände bei Aktien, Anleihen und Immobilien sowie den gleichzeitig allgegenwärtigen Risiken, nehmen viele Anleger gern eine Krisen-Absicherung in ihr Depot auf. Andere nutzen die Gelegenheit, aufgelaufene Gewinne aus anderen Investments teilweise zu realisieren und die abgeschöpften Erträge in Gold umzuschichten. Dadurch erhöht sich der Grad der Risikostreuung im Depot. Denn Gold weist in der Regel einen geringen Gleichlauf (Korrelation) zu anderen Anlageklassen auf.
Aber der Goldpreis scheint doch festgefahren zu sein…
Wie man´s nimmt: in 2016 stehen 8,5 Prozent Wertentwicklung zu Buche, im bisherigen Jahresverlauf 2017 konnte Gold knapp 10 Prozent zulegen. Darum geht es letztlich aber auch gar nicht. Wer Gold als Versicherung für den Krisenfall nutzt, sollte eine gewisse Quote im Depot unter strategischen Gesichtspunkten aufnehmen. Das bedeutet, dass zwischenzeitliche Schwankungen unerheblich sind. Auch wenn die jüngste globalkonjunkturelle Dynamik und die weiter expansive Ausrichtung der EZB die Risiken aktuell in den Hintergrund gerückt haben, ist und bleibt Gold eine Krisenanlage. Mit Sicherheit wird der Zeitpunkt kommen, an dem dieser Effekt wieder zum Tragen kommt.
Wie heisst der Fonds, den Sie momentan sehr gerne Investoren vorstellen?
Neben dem Dauerrenner HANSAgold und den DONNER & REUSCHEL Best-of-Two-Konzepten kommt derzeit der neue Fonds HANSArenten Spezial sehr gut an. Dabei handelt es sich um ein gemeinsam mit den Kollegen des Rentenspezialisten ARAMEA aufgesetztes Konzept. Angelegt wird in Unternehmensanleihen mit einem Fokus auf Nachränge. Das Besondere an dem Fonds ist der weitgehende Verzicht auf Anleihen von Unternehmen aus der Finanzbranche. Gerade in konjunkturellen Hochzeiten begleitet von niedrigsten Zinsen ist das Konzept ein passender Ansatz, um den laufenden Ertrag eines Anlegers zu steigern, ohne dabei einen zu grossen Schwerpunkt auf eine derzeit krisenanfällige Branche zu legen.
Und die Performance stimmt?
Seit Auflage im Dezember letzten Jahres liegt die gesamte Performance bei über 8 Prozent. Im September erfolgte eine Ausschüttung in Höhe von ca. 2 Prozent. Da kann man zufrieden sein. Das spiegeln uns auch unsere Partner wider. Der Fonds passt genau ins aktuelle Umfeld. Wenn die beiden Konzepte, die wir für 2018 in der Pipeline haben, ähnlich einschlagen, freuen wir uns.
Ulf Schierhorn verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Branche. Seit Anfang 2015 ist er als Abteilungsdirektor im Bereich Institutionelle Kunden für den Vertrieb der DONNER & REUSCHEL sowie HANSAINVEST Publikumsfonds zuständig.