Die Demokratisierung des ETF-Marktes - neue White-Label ETF-Plattform in Europa

17.05.2019
Herr Voinea, was bedeutet die Abkürzung «HAN»?
Auf den ersten Blick vermutet manch einer, es gäbe womöglich einen Bezug nach Fernost zur Han-Dynastie. Das wäre wahrscheinlich auch etwas aufregender, in Wirklichkeit steht «HAN» jedoch für «Hector And Nick», die beiden Gründer und Co-CEOs von HANetf. Beide sind bereits seit fast zwei Jahrzehnten in der ETF-Industrie tätig und unzertrennlich mit dem Begriff ETFs verbunden. Ein passender Name hoffentlich.
Der ETF-Markt ist bekanntlich hart umkämpft, welches sind Ihre Dienstleistungen?
Der Wettkampf in der Industrie hat über die Jahre sicherlich zugenommen. Aber man sollte nicht vergessen, dass passive Fonds immer noch relativ klein sind verglichen zu aktiven Fonds, sowohl gemessen an der Anzahl existierender Fonds als auch an den verwalteten Vermögen. Es gibt also durchaus Platz für weitere Innovationen. Hier kommt HANetf ins Spiel. Wir möchten es jedem Vermögensverwalter ermöglichen, eigene UCITS-ETFs aufzulegen. Bisher gab es hohe Markteintrittsbarrieren in Form von Kosten und notwendigem Fachwissen. Wir bringen diese Kosten stark runter und liefern das komplette Know-how, um einen erfolgreichen ETF aufzulegen im Namen unserer Partner. Der Vermögensverwalter muss lediglich die gewünschte Strategie bereitstellen, alles andere erledigen wir.
Haben Sie damit ein Alleinstellungsmerkmal?
Wir sind überzeugt, dass es solch ein holistisches Angebot noch nicht gegeben hat im europäischen ETF-Markt. Wir bieten nicht nur die volle technische Umsetzung an, sondern als Teil des Pakets erhalten unsere Partner Zugang zu einem europaweiten Vertriebs- und Marketingteam. Die Kosten sind ein Bruchteil dessen, was der Betrieb einer eigenen ETF- Plattform kosten würde, und die Zeit von Konzeption bis zum Markteintritt liegt im Schnitt bei gerade einmal drei Monaten.
Was für potenzielle Kunden sprechen Sie damit an?
Wir haben keinerlei Präferenzen und nehme gerne mit jedem Unternehmen Kontakt auf, das sich Gedanken macht zum Aufbau eines eigenen ETF-Geschäfts. Natürlich empfehlen wir, sich vor einem Gespräch bereits Gedanken zu machen zur gewünschten Strategie. Diese sollte idealerweise auf den jeweiligen Stärken des Unternehmens aufbauen. Wenn jemand beispielsweise einen starken Track Record im Bereich Nachhaltigkeit hat, so sollte man darauf aufbauen. Ein ETF ist ja nichts anderes als eine Hülle. Es kann also jede Assetklasse und eine Vielzahl an Strategien abgebildet werden. Es muss auch nicht gezwungenermassen passiv sein. Es gibt ja auch bereits aktive ETFs, und wir sehen keinen Grund, warum dieses Segment in Zukunft nicht weiterwachsen soll.
Welche ETFs konnten Sie bereits an den Start bringen?
Wir haben inzwischen drei Partner auf der Plattform mit insgesamt fünf ETFs. Im Technologie-Sektor bieten wir einen breit diversifizierten «Innovative Technologies ETF» an, welcher acht verschiedene Themen miteinander kombiniert wie beispielsweise «Robotics», «Cloud Technology» und «Future Transport». Für Anleger, die fokussierte Einzelthemen präferieren, haben wir sowohl einen wachstumsorientierten «Cloud Technology ETF» sowie einen etwas defensiveren «Healthcare Innovation ETF». Die verbleibenden zwei Fonds bilden Emerging-Markets-Strategien ab. Der «EM Internet & E-Commerce ETF» investiert ganz gezielt in Unternehmen, welche vom Wachstum des Konsumenten in Schwellenländern profitieren. Unser neuester Kuwait-ETF-Fonds bildet den FTSE All Cap Kuwait Index ab und ist der einzige seiner Art in Europa, der es Anlegern ermöglicht, den kuwaitischen Aktienmarkt mit einem einzigen Investment abzubilden und so von der von FTSE verkündeten Aufstufung Kuwaits zu Emerging-Market-Status zu profitieren.
Link zum Disclaimer
Andre Voinea verantwortet die DACH-Region bei HANetf. Er verfügt über mehr als zehn Jahre Erfahrung in der Finanzbranche mit Schwerpunkt auf ETFs und indexbasierte Investments. Vor seiner Anstellung bei HANetf war er in verschiedenen Rollen bei FTSE Russel, ETF Securities und Nomura tätig.