«Die Entwicklung geht weiter»

30.03.2017
Herr Meyer zu Drewer, ein erstes Fazit bitte. Was waren die Anlagetrends im ersten Quartal 2017?
Für die meisten Investoren dürfte das erste Quartal mit sehr positiven Erinnerungen verbunden bleiben. Nicht nur, weil der Dow Jones Index am 1. März mit 21.115 Punkten schloss, sondern weil auch der heimische DAX auf dem Weg zu seinem Allzeithoch ist. Dementsprechend haben wir Nachfrage nach ComStage ETFs verspürt. Im Vordergrund standen ETFs auf Standardindizes und dabei insbesondere auf Nordamerika.
Quasi «Business as usual»?
Eigentlich gab es bei Anlegern eine Zweiteilung. Zum einen reagierten Investoren durchaus handelsorientiert und nutzten immer wieder Chancen, um mit ETFs schnell und effizient auf Marktbewegungen zu reagieren. Auf der anderen Seite stehen Privatanleger, die ETFs immer öfter einsetzen, um langfristig Vermögen aufzubauen. Dies drückt sich nicht nur in der Anzahl der stetig steigenden Anzahl von Sparplänen aus. Mehr als 300.000 Sparpläne mit stark steigender Tendenz sprechen eine deutliche Sprache. ETFs sind zudem in mehr und mehr fondsgebundenen Versicherungen zu finden. Besonders gefragt ist übrigens der Klassiker, nämlich ETFs auf den MSCI World und, natürlich, den DAX.
Inwieweit haben Short ETFs eine Rolle gespielt?
Wie bereits erwähnt, spielten Trading-Strategien im ersten Quartal durchaus eine Rolle. Und daher waren auch Short ETFs gefragt. Noch mehr traf das allerdings im Rentenbereich zu. Die Aussicht auf steigende Zinsen liess die Nachfrage nach ComStage ETFs auf den Bund Future Short weiter zunehmen. Die Zinserhöhung durch die Fed im März trug dazu bei.
Und wie entwickelten sich Schwellenländer-ETFs?
Emerging Markets haben die Entwicklung aus dem letzten Jahr fortgesetzt. Die Wertentwicklungen waren durchaus überzeugend. Zieht man den MSCI Emerging Markets Index zu Grunde, so reden wir von einem Zuwachs von rund 9 Prozent im ersten Quartal. Immerhin ein doppelt so starker Anstieg wie bei den bekannten Standardindizes. Bei Rohstoff-ETFs waren die Treiber die guten Aussichten für Edelmetalle und Industrierohstoffe. Die geopolitischen Risiken schlagen sich natürlich weiterhin in der Einschätzung für Gold wider.
Lassen Sie uns einen Blick auf ETFs bis zum Jahresende werfen.
Wir gehen davon aus, dass sich die positive Entwicklung an den Märkten und bei ETFs in 2017 fortsetzen wird. Allerdings unter Schwankungen. Schliesslich stehen die Wahlen in Frankreich und Deutschland noch bevor. Der Weg zum endgültigen Brexit, und damit die möglichen Auswirkungen, werden sich nach Einreichen des Antrags in den vergangenen Tagen in den nächsten zwei Jahren manifestieren. Es bleibt also spannend.
Thomas Meyer zu Drewer verantwortet als Geschäftsführer das ETF-Geschäft der Commerzbank unter der Marke «ComStage». Er verfügt über zwei Jahrzehnte Erfahrung als aktiver Fondsmanager und im Vertrieb.