Die Lipper Fund Awards, seit 28 Jahren eine Institution in der Schweiz

09.02.2017
Herr Glow, am 31. Januar wurden im Zürcher «Aura» die «Lipper Fund Awards» vergeben. Wie war die Veranstaltung?
Die diesjährige Verleihung der Thomson Reuters Lipper Fund Awards in Zürich war die 28. Verleihung der Lipper Fund Awards in Zürich und bildete, wie jedes Jahr, den Auftakt unserer globalen Awards-Veranstaltungen. Mit dem «Aura»-Festsaal hatten wir in diesem Jahr zudem einen sehr exklusiven Rahmen für die Veranstaltung gewählt. Mir persönlich hat die Veranstaltung sehr gut gefallen und auch die Rückmeldungen, die ich von vielen Teilnehmern erhalten habe, waren sehr positiv. Wie bei derlei Anlässen zu erwarten, gab es auch einige kleine Kritikpunkte, an denen wir arbeiten werden, um die Veranstaltung im nächsten Jahr weiter zu verbessern, denn auch nach 28 Jahren kann man immer noch etwas dazulernen.
Was macht diese Auszeichnungen so begehrenswert?
Ein Grund warum die Lipper Fund Awards so begehrt sind, ist sicherlich darin zu sehen, dass wir bei der Berechnung keine Fonds ausschliessen und die Gewinner sich somit tatsächlich gegen das gesamte im jeweiligen Land verfügbare Universum an Investmentfonds durchsetzen mussten. Somit ist jeder Awardpreisträger ein echter Gewinner und nicht nur ein Fonds, der sich gegen eine nach irgendwelchen Kriterien eingeschränkte Vergleichsgruppe durchsetzen konnte. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass sich unter den Gewinnern auch Fonds oder Anbieter finden, die kaum jemand kennt. Was dann nicht selten Erstaunen gerade bei den grossen etablierten Anbietern hervorruft, da sie diese Fonds bei ihren internen Wettbewerbsvergleichen oft nicht gesehen haben.
Setzen die Gewinner die Awards im Marketing auch aktiv ein?
Da die Thomson Reuters Lipper Fund Awards in allen Teilen der Fondsindustrie und bei vielen Investoren einen sehr guten Ruf geniessen, zeigen die Gewinner eines Lipper Fund Awards ihre Preise natürlich gern und nutzen diese auch aktiv im Marketing. Dies ist nicht verwunderlich, denn schliesslich ist der Gewinn eines Lipper Fund Awards ein echtes Alleinstellungsmerkmal, das sich sehr gut in der Vermarktung eines Produktes nutzen lässt, auch wenn es «nur» die Wertentwicklung eines Fonds in der Vergangenheit betrifft.
Wie kommen eigentlich die Ranglisten zustande?
Wir beziehen in die Berechnung der Lipper Fund Awards alle in dem jeweiligen Land zum Vertrieb zugelassenen Investmentfonds aus den Anlageklassen Aktien, Anleihen, Mischfonds, Absolute Return und Alternatives, die Älter als drei Jahre sind, ein. Die Basis für die Bestimmung der Gewinner in den jeweiligen Vergleichsgruppen ist dabei die Berechnungsmethodologie unseres Lipper Leader Ratings für «Consistent Return», also eine risikoadjustierte Wertentwicklung. Im Unterschied zu den Lipper Leaders Ratings, wo die besten 25 Prozent der jeweiligen Vergleichsgruppe die Bestnote Lipper Leader erhalten, wird der Lipper Fund Award nur an den besten Fonds in der Vergleichsgruppe verliehen. Aufgrund der hohen Wettbewerbsdichte in vielen Vergleichsgruppen bedeutet dies, dass sich der Gewinner in dem jeweiligen Betrachtungszeitraum, auch in schwierigen Marktphasen, keinen Ausrutscher nach unten erlauben darf. Da dies nur schwer zu erreichen ist, zeichnet Lipper mit seinen Awards in der Regel nur diejenigen Fonds aus, die in der Lage waren, mittel- und langfristig kontinuierlich eine bessere risikoadjustierte Wertentwicklung als ihre Mitbewerber zu erzielen. Dies zeigt sich ganz besonders bei den Fonds, die in ihrer Vergelichsgruppe mehrfach hintereinander einen Lipper Fund Award gewinnen konnten. Wir sind bei der Berechnung der Lipper Fund Awards übrigens sehr transparent, da wir unsere Methodologie allen Interessierten im Internet zur Verfügung stellen.
Lipper Awards 2018: gleiche Zeit - gleicher Ort?
Aus heutiger Sicht gehe ich davon aus, dass die Verleihung der Lipper Fund Awards auch im nächsten Jahr wieder am Abend vor der Finanzmesse in Zürich stattfinden werden. Ob es der gleiche Ort werden wird, kann ich nicht sagen, denn das hängt von verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel der Verfügbarkeit der Räumlichkeiten ab. Ich freue mich auf jeden Fall schon heute auf die Verleihung der Thomson Reuters Lipper Fund Awards in Zürich im nächsten Jahr.
Detlef Glow, MBA (UoW), begann im Jahr 2005 als Leiter der Fondsanalyse für Deutschland und Österreich bei Thomson Reuters Lipper. Anfang 2007 übernahm er die Leitung für die Regionen Zentral-, Nord- und Osteuropa. Seit Oktober 2010 ist Detlef Glow Leiter der Fondsanalyse von Lipper in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika (EMEA). Zuvor war er als Direktor Portfoliomanagement bei der Feri Wealth Management GmbH in Bad Homburg als Portfoliomanager für vermögende Privatkunden tätig. Seine Karriere begann Glow neun Jahre zuvor bei der tecis Holding AG in Hamburg, wo er zuletzt als Leiter der Fondsanalyse sowohl für das quantitative als auch das qualitative Fondsresearch der tecis Asset Management AG verantwortlich war.