«Die Nachfrage nach währungsgesicherten ETFs wird 2016 steigen»

18.01.2016
Herr Müller, das Thema Smart Beta ist derzeit in aller Munde, auch bei UBS?
Das ist richtig, Smart Beta oder treffender Alternative Beta, ist ein grosses Thema in unserem Haus. UBS bietet schon seit geraumer Zeit Strategien an, welche die Vorteile der passiven Verwaltung wie Kosteneffizienz und Transparenz mit den Renditechancen aktiver Strategien vereinen. Typischerweise werden bei diesen Alternative-Beta-Strategien die Gewichtungen regelbasiert und anhand alternativer Kriterien - unabhängig von ihrer Marktkapitalisierung - vorgenommen. Im Segment Aktien sind Value, Quality, Volatility, oder Yield solche Kriterien, die empirisch nachgewiesen zusätzliche Renditequellen zu erschliessen vermögen.
Um welche Produkte handelte es sich?
In den vergangenen Jahren haben wir unser Angebot kontinuierlich ausgebaut. So hat UBS in 2015 im Segment Aktien acht neue Alternative Beta ETFs aufgelegt. Investoren können zwischen vier verschiedenen Faktoren wählen: Prime Value, Quality, Low Volatility und Total Shareholder Yield. Für jeden dieser vier Faktoren hat UBS einen ETF für den US-Aktienmarkt und einen ETF für den Aktienmarkt der Eurozone aufgelegt. So stehen insgesamt acht Faktor-ETFs von UBS zur Verfügung. Alle Produkte basieren auf den Indizes unseres Partners MSCI. Mit der Börsennotierung letzten Dienstag von 16 ETFs an der SIX Swiss Exchange ermöglicht UBS Investoren, auch währungsgesichert in Alternative-Beta-Strategien zu investieren. UBS bietet das breiteste Angebot an Alternative Beta ETFs mit Währungssicherung zum Schweizer Franken, Euro, US-Dollar und Britischen Pfund an.
Beispielsweise erhalten Investoren mit dem UBS ETF (LU) Factor MSCI EMU Low Volatility hedged CHF UCITS ETF physisch voll repliziert Zugang zu europäischen Aktien mit besonders niedriger Volatilität, also geringen Kursschwankungen, mit gleichzeitiger Absicherung des Währungsrisikos gegenüber dem Schweizer Franken.
Wie unterscheiden Ihre Alternative Beta ETFs sich von anderen Produkten auf dem Markt?
Es handelt sich hierbei um Alternative-Beta-2.0-Strategien. Diese heben sich im Wesentlichen durch vier Kernelemente ab. Erstens sind die Alternative Beta ETFs der UBS im Hinblick auf Umsatz und Kosten optimiert. Des Weiteren wurden diese Indizes zusammen mit MSCI dahingehend entwickelt, eine spezifische, Faktor-fokussierte Auswahl an Positionen zu gewährleisten, welche noch klarer auf Prämien-tragende Faktoren ausgerichtet sind.
Drittens sind diese Indizes so konzipiert, dass eine Orthogonalität der Faktoren besteht, sie also möglichst minimale Überschneidungen untereinander aufweisen. Dies ermöglicht im Portfoliokontext eine effiziente Kombination der Einzel-Faktor-Strategien.
Studien zeigen, dass Faktoren regional besonders stark ausgeprägt sind. Investoren können mit den neuen, regional ausgerichteten Alternative Beta ETFs ihre Portfolios einfach und flexibel steuern und erhalten zudem die Möglichkeit, die Faktorprämien währungsgesichert in Schweizer Franken, Euro, US-Dollar und Britischen Pfund zu erschliessen. Dies ist ein Bedürfnis, das in den letzten Jahren mit markant gestiegenen Währungsvolatilitäten entsprechend zugenommen hat.
Ist Ihre Alternative-Beta-ETF-Initiative in der Schweiz damit abgeschlossen?
Bei UBS gehen wir davon aus, dass sich der Wachstumstrend fortsetzen wird. Konkret sehen wir mögliche Innovationen in den Segmenten Obligationen und Rohstoffen. Auch eine Ausweitung der Produktpalette ist angedacht, um diese stetig nach den Bedürfnissen unserer Kunden hier in der Schweiz auszurichten.
Letzte Frage, für welchen Typ von Investor ist diese Generation von ETFs ganz besonders geeignet?
Die neuen Alternative Beta 2.0 ETFs von UBS vereinen sowohl die Vorteile der passiven Verwaltung wie Kosteneffizienz und Transparenz mit den Renditechancen aktiver Strategien. Solche Portfolio-Bausteine bieten die Möglichkeit, gezielt mit einzelnen Strategien Marktmeinungen umzusetzen oder auch in Kombination verschiedener Alternative Beta ETFs ein effizienteres Portfolio zusammen zu stellen. Entsprechend eignen sich diese kostengünstigen und einfach zu handelnden Alternative Beta ETFs sowohl für institutionelle Anlageentscheider als auch für Privatanleger.
Raimund Müller ist Leiter UBS ETF Switzerland & Liechtenstein. Seit seinem Eintritt ins Exchange Traded Funds-Team von UBS Asset Management in Zürich im Jahr 2012 ist er für die Kundenbetreuung in der Schweiz und in Liechtenstein zuständig. Vor dem Wechsel zu UBS arbeitete er zwei Jahre für die Deutsche Bank sowie fünf Jahre für Lombard Odier in Zürich, jeweils in der Betreuung institutioneller Kunden. Raimund Müller beendete seine Studien an der Curtin University of Technology in Perth mit einem Master of Economics und Finance (2005), an der ZHAW in Winterthur mit einem Bachelor of Business Administration (2003) sowie die AZEK als Certified International Investment Analyst (2008).