«Die Relevanz von digitalem Marketing wird im Finanzbereich oft unterschätzt»

10.03.2017
Herr Wieland, bitte beschreiben Sie uns kurz Ihre Agentur.
Adisfaction steht für Full Service Digital Marketing seit 2003. Die Agentur ist seit der Gründung inhabergeführt und damit unabhängig von Interessen Dritter. Wir bieten alle Leistungen an, die Unternehmen für Erfolg in den digitalen Kanälen brauchen: von strategischer Digital-Marketing-Beratung über Display-Kampagnen, Social Media Ads und Suchmaschinenwerbung bis zu langfristig angelegten Content- und Social Media-Konzepten. Spezialisiert sind wir auf Digital-Marketing für Finanzdienstleister. Auf unserer Kundenliste stehen renommierte Finanzdienstleister, darunter Bank Vontobel, Bellevue, BNP Paribas, GAM, HSBC, Julius Bär und UBS.
Expertise im Digital-Finanzmarketing: Woran machen Sie diesen Anspruch fest?
Erstens kennen wir durch die langjährige Erfahrung das Such- und Informationsverhalten finanzaffiner Zielgruppen und können Kampagnen besser darauf abstimmen als Agenturen ohne diese Historie. Zweitens sprechen wir die Sprache unserer Kunden und der Investoren. Das erleichtert gegenseitiges Verständnis und beschleunigt alle Abläufe. Und drittens pflegen wir exzellente Beziehungen zu Publishern und Vermarktern von Finanz- und Wirtschaftsumfeldern. Daher sind wir ganz vorne dabei, wenn es um die Entwicklung und Umsetzung neuer Werbeideen geht, die genau die Bedürfnisse von Unternehmen aus der Finanzbranche zugeschnitten sind.
Wie beurteilen Sie das digitale Marketing der Fondsgesellschaften?
Hier sehen wir viel Potenzial. Fondsgesellschaften haben die Relevanz digitalen Marketings zwar erkannt, sind bei der Umsetzung einer Digital-Strategie meist noch nicht so weit gekommen. Das liegt unter anderem an der Komplexität der Materie, dem Technologieeinsatz und der Schnelllebigkeit digitaler Werbeprodukte.
Sicher ist aber: Das Kundenverhalten hat sich bereits gewandelt. Anleger informieren sich Tag für Tag über unzählige Newssites, Apps, Blogs, Twitter Feeds und andere Quellen. Die gedruckten Branchenmagazine und Zeitungen bleiben immer häufiger auf dem Bürotisch liegen.
Diese veränderte Mediennutzung gilt es zu verstehen und abzubilden. Das heisst konkret: gezielte Digital-Marketing-Massnahmen als Teil eines Gesamtkonzepts, das wiederum auf Business- und Marketing-Ressourcen abgestimmt ist. Hier kommen wir ins Spiel und stehen unseren Kunden mit Rat und Tat zur Seite.
Wir spüren aktuell bei unseren Kunden die starke Bereitschaft, neue Wege zu gehen, vieles auszuprobieren und damit wertvolles Know-how aufzubauen. Ein entscheidender Faktor für die Zukunft, wenn wir uns die noch aufkommenden Möglichkeiten im digitalen Marketing ansehen.
Welche Rolle wird Technologie im digitalen Finanzmarketing spielen?
Der digitale Werbemarkt entwickelt sich weiterhin rasend und bietet ständig neue Chancen und Herausforderungen. Ein wichtiger Trend ist das Programmatic Advertising. Damit sind Technologien und Prozesse für den automatisierten Einkauf von Werbeleistungen gemeint.
Ähnlich wie beim Wertpapierhandel kaufen auch Agenturen Anzeigen für Werbetreibende über eine Software ein. Anhand von Daten und Algorithmen optimieren wir die Platzierungen. Manuelle Buchungsprozesse werden somit weitgehend abgelöst. Die Preisfindung erfolgt über Angebot und Nachfrage. So unterstützt Programmatic Advertising die Werbetreibenden in diesem komplexen Werbemarkt dabei effizienter zu agieren. Eine zentrale Rolle kommt den Datenbeständen zu. Diese können als Auswahlkriterium für den Einkauf jeder einzelnen Werbeplatzierung genutzt werden.
Ein weiterer Trend betrifft die Zunahme an Analysemöglichkeiten. Wir verstehen immer besser, welche Wirkung die eigenen Marketingaktivitäten haben. Auch die Einblicke in die Aktivitäten und Marketinginvestments der Wettbewerber werden mit neuen Tools transparenter. Digitale Massnahmen erlauben einen hohen Grad von Messbarkeit und sind daher wertvolles Gut für Analyse, Research und Planung.
Was raten Sie Fondsgesellschaften, die digitales Marketing betreiben wollen?
Für Neueinsteiger starten wir meist mit einem Review aller digitalen Präsenzen, Kampagnen und Partnerschaften. Oftmals ergeben sich in diesem Rahmen schnell Ansätze mit viel Potenzial. Zudem stellen wir bald die Messbarkeit aller digitalen Aktivitäten sicher - der Kunde soll die Verbesserungen ja evaluieren können. Zu diesem Zweck implementieren wir umfassende Trackings und bilden sie auf einer zentralen Plattform ab. So gewinnt der Kunde die Übersicht über alle Massnahmen und kann sie anhand festgelegter Kennzahlen bewerten. Von diesem Punkt an wird es individuell. Der Erfolg hängt dann massgeblich von der gemeinsamen Erarbeitung aller weiteren Schritte ab.
Sonam Wieland, Senior Consultant & Partner, ist seit 2013 für Key Accounts aus der Finanzbranche bei der adisfaction Suisse AG tätig. Heute verantwortet er als Mitglied der Geschäftsleitung die Bereiche Digital-Media and Projects.