Ein Plädoyer für mehr Intelligenz im Marketing & Verkauf

18.05.2016
Herr Vögele, was sind die Aktivitäten Ihres Unternehmens?
SalesLab Finance AG ist ein Unternehmen der Starcom Gruppe und spezialisiert auf Market Intelligence und Sales Excellence in der Finanzbranche. Wir erforschen und sammeln Informationen über das Anlageverhalten und die Anforderungen sowie die Bedürfnisse von institutionellen Anlegern und unterstützen die Anbieterseite (Banken, Fondsgesellschaften, Beratungshäuser, Dienstleister, etc.) dabei, sich optimal nach diesen Bedürfnissen auszurichten. Wenn von beiden Seiten gewünscht, führen wir Entscheidungsträger auf Nachfrager- und Anbieterseite zusammen.
Über welche Marktinformationen verfügen Sie von Pensionskassen, Vermögensverwaltern und Family Offices?
Wir können in vielen Fällen Angaben machen zur Asset Allocation, zur Höhe der verwalteten Vermögenswerte, zu den eingesetzten Anlagevehikeln (Direktanlagen, Fonds, Anlagestiftungen, Mandate, etc.), zu den Präferenzen für bestimmte Anlagekategorien/-themen/-stile sowie zur Frage, in welchen Bereichen eine aktive oder passive Umsetzung bevorzugt wird. Im Bereich «Zusammenarbeit mit Dritten» (Beratung und Outsourcing) versuchen wir aufzuzeigen, wer in welchen Themenbereichen mit Drittanbietern für Dienstleistungen etwelcher Art zusammenarbeitet.
Alles auf die Schweiz bezogen?
Die Durchdringung in Datentiefe und -breite ist in der Schweiz am weitesten vorangeschritten, deshalb ist dies unser aktueller Fokus. Als nächste Ausbaustufe darf Deutschland bezeichnet werden. Ein Markt, in dem wir für gewisse Kunden auch schon seit mehreren Jahren tätig sind und uns ein entsprechendes Know-how erarbeitet haben.
Aus welchen Bereichen kommen Ihre Kunden?
Mehr als die Hälfte unserer Kunden sind Banken, Fondsgesellschaften und Anlagestiftungen. Die andere Hälfte besteht aus Beratungs- und Dienstleistungsgesellschaften, Softwareanbietern und Versicherungen.
Was für Dienstleistungen nehmen diese in Anspruch?
Es geht unseren Kunden darum, mit den eingesetzten Marketing-Mitteln den grösstmöglichen Effekt in der gewünschten Zielgruppe zu erzielen und Streuverluste zu reduzieren. Inhaltlich ist wichtig, sich im Markt durch mehr Kundennähe sowie durch ein möglichst bedürfnisorientiertes Angebot zu differenzieren.
In diesem Sinn verstehen wir uns auch als «Advokaten» für die Investorenseite. Unspezifische, nicht auf die Bedürfnisse der Investoren ausgerichtete, manchmal auch etwas hilf- und planlos anmutende Marketing- und Vertriebsmassnahmen sorgen auf Empfängerseite für rote Köpfe. Wir kennen das aus eigener Erfahrung, wenn beispielsweise die Mailbox im Büro oder der Briefkasten zuhause mit unerwünschter Werbung von unpassenden Produkten überfüllt wird. Unsere Informationen helfen dabei, die Ansprache zielgerichteter zu gestalten. Dadurch spart der Anbieter bei seinen Aufwendungen und der Investor wird weniger mit unpassenden Angeboten überflutet.
Können Sie etwas über die Kosten sagen?
Unser Service ist mehrstufig. Der Zugang zu den Marktdaten erfolgt über ein Jahresabonnement, welches je nach Marktsegment unterschiedlich berechnet ist. Ergänzende Dienstleistungen wie das Abklären von situationsbezogenen und kundenspezifischen Informationen oder das Vereinbaren von qualifizierten, persönlichen «Vor-Ort»-Terminen bei Investoren werden leistungsbasiert verrechnet.
Was sind Ihre unternehmerischen Ziele für die nächste Zukunft?
Unternehmerisch gesehen investieren wir weiterhin in den Ausbau und die Veredelung unserer Marktinformationsplattform. Gleichzeitig soll der Service in andere Länder ausgeweitet werden, zunächst nach Deutschland.
Inhaltlich ist es unser Anspruch, dass wir mit unseren Dienstleistungen zu mehr Intelligenz und verstärkter Bedarfsorientierung im Marketing verhelfen. Zielkunden sollen weniger, dafür aber mit für sie relevanteren Botschaften konfrontiert werden. So profitieren beide Seiten, Anbieter und Nachfrager.
Simon Vögele ist Managing Partner bei SalesLab Finance AG und beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren mit Marketing- & Sales Excellence in anspruchsvollen B2B-Märkten, insbesondere in der Finanzbranche. Davor war er unter anderem in einer Einkäufer-Funktion in einem bekannten Forschungsinstitut der Schweiz tätig und hat in dieser Rolle die Auswirkungen mangelnder Kunden- und Bedarfsorientierung am eigenen Leib erfahren.