«ETFs mit Währungsabsicherung sind ein grosses Thema für uns»

23.06.2014
Herr Merz, was gibt es Neues von UBS ETFs zu berichten?
Seit April 2014 haben wir die Wertpapierleihe für alle Aktien-ETFs begrenzt. Obwohl gemäss der europäischen Fonds-Richtlinie UCITS die Höhe der verliehenen Wertpapiere bis zu 100 Prozent betragen darf, lagen in der Vergangenheit die Ausleihquoten bei denjenigen UBS ETFs mit Wertpapierleihe im Durchschnitt immer weit unter 50 Prozent. Um unseren Kunden noch mehr Sicherheit zu bieten, haben wir uns für eine Obergrenze von 50 Prozent entschieden. Des Weiteren erfolgte eine Harmonisierung der bisher verfügbaren Anteilsklassen «A» und «I». Damit profitieren Anleger von kleineren Handelsgrössen und niedrigeren Gebühren. Dazu haben wir unsere währungsgesicherte ETF-Palette mit ausschüttenden Anteilsklassen ergänzt sowie ETFs auf Unternehmensobligationen lanciert.
ETFs mit Währungsabsicherung sind ein grosses Thema für die UBS. Können Sie das näher erklären?
Anleger beginnen erst allmählich zu verstehen, dass sie durch die internationale Ausrichtung ihrer Depots nicht zu unterschätzende Fremdwährungsrisiken eingehen. Diese Risiken gilt es sinnvoll zu minimieren. Unsere währungsgesicherten ETFs können dabei eine sehr kosteneffiziente Lösung darstellen. UBS bietet ETFs auf alle global relevanten Regionen in den vier Währungen US-Dollar, Euro, Britisches Pfund und Schweizer Franken an. Damit hat der Kunde die Möglichkeit, die Währungseinschätzung und die daraus resultierende Strategie sehr kostengünstig über unsere insgesamt 33 währungsgesicherten ETFs abzubilden. Denn das Währungsrisiko abzusichern bedeutet, dass dem Gesamtportfolio ein wichtiger Treiber der meist ungeliebten Volatilität (Risiko) entzogen wird. Damit kann eine höhere risikoadjustierte Rendite erreicht werden, was selbstredend bei Anlegern grossen Anklang findet. Neben den bereits bestehenden akkumulierenden, währungsgesicherten ETF haben wir nun auch ausschüttende Anteilsklassen lanciert. Diese ETFs eignen sich insbesondere für Kunden, die Dividendenerträge in Form von Ausschüttungen wünschen.
Und wie sieht es im Bereich Obligationen aus?
Die Erweiterung unserer Obligationen-ETFs erachten wir als weiteren wichtigen Bereich, um Anlegern eine breite Palette an Produkten anbieten zu können. Im Obligationenbereich haben wir daher unser Produktangebot bei den Unternehmensobligationen vor kurzem ausgebaut und versuchen unser Konzept der währungsgesicherten ETFs auch bei den Obligationen umzusetzen. So haben wir neue ETFs auf Barclays Liquid Corporates lanciert: den Barclays Euro Area Liquid Corporates 1-5, den Barclays US Liquid Corporates sowie eine währungsgesicherte Version in Euro auf den Barclays US Liquid Corporates. Investoren profitieren bei den neuen UBS ETFs von einem breiten Marktzugang zu Unternehmensanleihen in Europa und den USA, von einer präzisen Währungsabsicherung und von einem stabil gehaltenen Zinsänderungsrisiko, indem Anleihen vor ihrer Fälligkeit aus dem Index fallen. Der ETF fokussiert zudem auf Emittenten mit Investmentgrade-Rating, die im Vergleich zu Staatsanleihen ein interessantes Rendite-Risiko-Profil aufweisen.
UBS ETFs konnten in den letzten Monaten mit starken Neugeldzuflüssen glänzen. Wie sieht die Bilanz aus?
Wir sehen, dass ETF-Anleger unsere Produkte verstehen und spüren, dass dahinter über 30 Jahre Erfahrung und solides Nachbildungswissen steht. Dies zeigt sich im Performancevergleich mit unseren Mitbewerbern: In vielen Fällen liegen die ETFs von UBS deutlich vorne und bestechen somit mit einer herausragenden Indexreplikation. Dass dieser Qualitätsunterschied den Anlegern beim sorgfältigen Vergleich auffällt, liegt auf der Hand, was sicherlich die erfreulichen Zuflüsse erklärt. Wir verwalten mittlerweile über 17 Milliarden Schweizer Franken in unseren ETFs und hatten in diesem Jahr bereits Zuflüsse von nahezu drei Milliarden Schweizer Franken, was ein deutliches Signal ist. Damit sind wir gemessen an den verwalteten ETF-Vermögen der viertgrösste ETF-Anbieter in Europa; mit hohem Wachstumstempo.
Die UBS will also in Europa als eine der führenden ETF-Plattformen wahrgenommen werden. Richtig verstanden?
Unser Ziel ist, UBS ETFs als verlässlichen ETF-Anbieter zu etablieren. Als passiver Vermögensverwalter konzentrierten wir uns vor allem darauf, eine hohe Qualität bei der Indexreplikation zu erzielen und damit eine möglichst exakte und perfekte Indexperformance zu liefern. Die schnell steigenden Kundengelder sind ein guter Indikator dafür, dass Anleger diese Bestrebungen begrüssen.
Thomas Merz leitet seit Oktober 2013 das UBS-ETF-Geschäft in Europa. Er kann auf eine langjährige Erfahrung in der Investmentbranche zurückgreifen. Vor seinem Wechsel im Oktober 2012 zur UBS hat Thomas Merz über fünf Jahre lang das ETF-Geschäft der Credit Suisse geleitet und war zuvor seit 2000 in verschiedenen anderen Funktionen für diese Bank tätig.