Healthcare - «nordisch geprägt gemanagt»

23.03.2018
Herr Larsen, DNB lanciert die bewährte Healthcare-Strategie aus dem Heimatmarkt nun auch im DACH-Raum. Was können Anleger davon erwarten?
Erstens ein Exposure in einem der zukunftsträchtigsten Sektoren weltweit. Zweitens erhalten Investoren ein bewusst konzentriertes Portfolio aus 30 bis 50 Titeln. Mein Fokus liegt auf Unternehmen, die unterbewertet sind, die besten Ertragsaussichten bieten und ein geringes Verlustpotenzial aufweisen. Aus dem 3’000 Unternehmen umfassenden Anlageuniversum selektiere ich Titel nach dem Bottom-up-Ansatz, indem ich mir neben den Cashflows noch die Bilanzen, das Wachstumspotenzial sowie die Marktposition und die langfristige Visibilität anschaue.
Was unterscheidet den DNB Fund - Health Care von anderen Gesundheitsfonds?
Im Vergleich zu seiner Peergroup zeichnet sich unser Fonds durch eine niedrigere Volatilität und höhere Erträge aus. Dies ist auf zwei Faktoren zurückzuführen: Wir haben stabile Unternehmen im Portfolio mit gutem Rendite-Risiko-Profil. Zudem findet ein stetiges Rebalancing des Portfolios statt. Überteuerte Titel werden gegen fair bewertete Titel ausgetauscht.
Was ist Ihr persönliches Erfolgsgeheimnis?
Als Norweger ist auch mein Investmentstil «nordisch» geprägt. Das heisst, ich gehe das Investieren abgeklärt, diszipliniert und bodenständig an. Ich betreibe intensives Research, um mir meine eigene Meinung von Unternehmen zu bilden, anstatt mich nur auf Analystenmeinungen zu stützen. Ich lasse mich nicht von täglichen Marktbewegungen mitreissen, sondern versuche stattdessen, grosse Marktschwankungen für die langfristige Entwicklung des Fonds auszunutzen.
Wie hat das in der Vergangenheit funktioniert?
Der norwegische Mutterfonds DNB Fund - Healthcare hat sich in den letzten Jahren und auch über einen Zeitraum von einem Jahr sehr gut entwickelt. So legte der Fonds seit 2012 um 21,9 Prozent und über das Jahr 2017 um 21,4 Prozent im Vergleich zu seiner Benchmark - dem Morgan Stanley Health Care Developed Market - zu. Letztes Jahr wurde der Fonds bei den Lipper Fund Awards Nordics als bester Aktienfonds im Health-Care-Bereich ausgezeichnet.
Im Gesundheitsmarkt gab es in der Vergangenheit neben vielen Gewinnern auch Verlierer. Wieso soll ein Anleger investieren?
Wie in jeder Branche ist ein selektiver Ansatz gefragt. Die Gesundheitsbranche wird dieses Jahr gemischte Ergebnisse erzielen. Als Wachstumstreiber dürften sich Marktkonsolidierungen und die US-Steuerreform erweisen. Das den Unternehmen zur Verfügung stehende Kapital wird verstärkt für Investitionen und Akquisitionen genutzt werden. Umgekehrt bleibt der anhaltende Preisdruck auf Medikamente ein Dämpfer. Er erhält durch die Ankündigungen von US-Präsident Trump oder das geplante Joint Venture von Amazon, Berkshire Hathaway und J.P. Morgan im Bereich der Mitarbeitergesundheitsversorgung noch weiteres Gewicht.
Das würde dann eher gegen den Sektor sprechen.
Nein, ganz und gar nicht. Pharmatitel haben zwar eine schwierige Zeit hinter sich, da die Branche unter stagnierendem Absatz und wenigen neuen Blockbustern leidet. Dies ist aber schon im Aktienkurs eingepreist. Langfristig gesehen bietet der Gesundheitsmarkt angesichts von Produktinnovationen, der demografischen Entwicklung und des Aufholpotenzials unterentwickelter Gesundheitsmärkte weltweit exzellente Perspektiven.
Was heisst dies in Zahlen?
Der Gesundheitssektor weist ein Ertragswachstum von 9 Prozent p.a. auf und wächst somit fast doppelt so stark wie der Rest des Marktes mit 5 Prozent.
Wie sieht es mit der regionalen Aufteilung im Fonds aus?
US-Unternehmen sind mit 70 Prozent schwerpunktmässig vertreten, europäische Titel machen mit 25 Prozent ein Viertel aus und lateinamerikanische Firmen nehmen 2,5 Prozent des Portfolios ein. Makroökonomische Faktoren wie die von Donald Trump eingeführte Steuerreform haben direkten Einfluss auf die Titelauswahl und die Performance des DNB Fund - Health Care.
Der 1975 geborene Norweger Eirik Hernes Larsen ist seit 2012 Fondsmanager des DNB Fund - Healthcare . Vor seiner Tätigkeit bei DNB Asset Management in Oslo war er als Research- und Investment Analyst bei den Gesellschaften First Securities, Carnegie und Orkla tätig.