Indexierte Anlagelösungen bei der Zürcher Kantonalbank - mehr als Edelmetall-ETFs

02.11.2015
Herr Rüegg, die Zürcher Kantonalbank hat eine führende Stellung bei ETFs auf Gold, Silber, Platin und Palladium. Da ist es in jüngerer Zeit wohl etwas ruhiger geworden?
In der Tat, um diese Anlageklassen ist es ruhiger geworden. In allen Metallen hatten wir 2015 leichte Abflüsse zu verzeichnen. Was vielleicht erstaunen mag - der geringste Abfluss war in unseren Gold ETFs.
Laufen die Handelsvolumen bei den vier Edelmetallen in die gleiche Richtung oder gibt es merkliche Unterschiede?
Die Handelsvolumen an der Schweizer Börse laufen in die gleiche Richtung. Alle Metalle litten unter anhaltendem Verkaufsdruck. Die mit Abstand grössten Umsätze waren dabei in den Gold ETFs zu verzeichnen, wobei dies natürlich die generelle Marktgrösse widerspiegelt. Während in der Vergangenheit eher Entscheide in der Asset-Allokation für die Abflüsse verantwortlich waren, sind es heute wieder vermehrt die fundamentalen Aussichten der einzelnen Metalle, welche die Flows treiben.
Nebst diesen ETFs bieten Sie aber auch eine Index-Fondspalette an. Können Sie dieses Angebot näher erklären?
Unser ETF-Angebot wurde 2011 mit einem umfassenden Angebot an nicht-börsenkotierten passiven Fondslösungen ergänzt. Mit dem modularen Baukastensystem stellen wir den Anlegern über 50 Indexfonds in den Anlagekategorien Aktien Schweiz und Welt, Aktien Emerging Markets, Obligationen Schweizer Franken und Fremdwährungen, indirekte Immobilienanlagen und Rohstoffe zur Verfügung. Mit der Befreiung von der Schweizer Stempelsteuer und der täglichen Liquidität mit transparenten Ausgabe- und Rücknahmegebühren zugunsten der Anlagefonds weisen diese einige Vorteile gegenüber den ETFs auf.
Das ist ausschliesslich auf institutionelle Investoren zugeschnitten. Richtig?
Nicht ganz. Unsere vielfältigen Anlagelösungen sind auf unterschiedliche Kundenbedürfnisse abgestimmt und bieten verschiedensten Anlegern eine passende Lösung zu attraktiven Konditionen. Beispielsweise eignen sich für institutionelle Investoren mit grossen Anlagevolumen Vermögensverwaltungsmandate basierend auf einem attraktiven, volumenabhängigen Staffeltarif. In den Mandaten setzen wir gebührenfreie Indexfonds mit Total Expense Ratio (TER) null ein. Die sogenannten T-Anteilsklassen hingegen stehen qualifizierten Anlegern ohne Vermögensverwaltungsvertrag offen. Sie unterliegen wie die ETFs einer ausgewiesenen fixen TER, die den einzelnen Anteilsklassen direkt belastet und transparent ausgewiesen wird. Die T-Anteilsklassen werden hauptsächlich von professionellen Vermögensverwaltern und Banken im Rahmen von Vermögensverwaltungsmandaten für die private Kundschaft eingesetzt. Damit setzen sie ihre Asset-Allokation effizient mit breit diversifizierten Indexlösungen um. Die T-Anteilsklassen sind selbstverständlich von Retrozessionen befreit.
Dies bedeutet, bei der ZKB finden Institutionelle eine passende Lösung für die wichtigsten Indizes.
Richtig. Mit den regionalen und weltweiten Indexfonds auf Aktien decken wir mehr als 95 Prozent der weltweiten Marktkapitalisierung ab. Auch für Obligationen, Rohstoffe und indirekte Immobilien offerieren wir eine umfassende Palette. Entsprechend erlaubt unser Angebot die Abdeckung von Kernanlagen für strategische Exposures aber auch die taktische Positionierung, beispielsweise mit Small oder Large Caps, Staats- oder Unternehmensanleihen oder mit einer individuellen Umsetzung einzelner Anlageregionen und Währungen. Investoren können damit jede Anlagestrategie preiswert und diversifiziert abdecken.
Inwiefern können Banken, die keine eigene indexierte Fondspalette anbieten, Ihr Angebot für ihre Kunden nutzen?
Seit einigen Jahren bieten wir Schweizer Banken sehr erfolgreich unser Kooperationspartnermodell an. Unsere Partner können somit ihr Angebot erweitern und den Mandatskunden direkt indexierte Anlagelösungen anbieten. Der Kunde kann weiter mit seinem vertrauten lokalen Bankpartner zusammenarbeiten und profitiert gleichzeitig von der langjährigen Expertise der Zürcher Kantonalbank im indexierten Anlagegeschäft - eine Konstellation, die allen Parteien Vorteile bringt.
Beat Rüegg ist seit Dezember 2010 als Produktspezialist für indexierte Anlagelösungen bei der Zürcher Kantonalbank tätig. Seine berufliche Karriere begann er 1980 bei der damaligen Schweizerischen Kreditanstalt als Händler für Fremdwährungsobligationen. 1989 wechselte er in die Anlageberatung für institutionelle Kunden, wo er zehn Jahre als Senior Investment Advisor und Relationship Manager tätig war. Von 2001 bis 2004 leitete Rüegg das Investment Advisory für die Region Zürich. Danach folgte eine Position als Produktspezialist für indexierte Anlagelösungen mit Fokus auf Obligationen und Exchange Traded Funds (ETFs). Von 2007 bis 2010 leitete Rüegg den Vertrieb der Credit Suisse ETFs in der Schweiz und verantwortete deren Vermarktung. Beat Rüegg ist Betriebsökonom KSZ Zürich, Eidgenössisch diplomierter Finanzanalytiker und Vermögensverwalter (AZEK) sowie CFA Charterholder.