Infrastruktur oder Einkommen aus Millionen von Quellen

28.07.2017
Herr Fritzsche, Sie zählen zu den Veteranen der deutschen Fondsindustrie. Was hat Sie bewogen, Ihre eigene Boutique zu gründen?
Nach 27 Jahren in der Fondsindustrie auf der Long-Only - und auf der AI-Seite will ich meine Erfahrungen in eigene Lösungen auf die Fragen und Bedürfnisse der heutigen Zeit einbringen. Diese sind meiner Meinung nach nachvollziehbare, transparente, fair bepreiste Investmentvehikel, die möglichst unabhängig von Wirtschafts- und Börsenzyklen langfristig funktionieren.
Was bedeutet eigentlich «OVID»?
«OVID» ergab sich aus dem Namen des römischen Dichters Ovidius. Dieser hat viel geschrieben. Sein Hauptwerk befasst sich jedoch mit der Thematik der Metamorphosen. Ich bin der Meinung, dass auch der Kapitalmarkt einer ständigen Metamorphose unterliegt. Heute stehen regelmässiges Einkommen mit Kapitalerhalt bei der Mehrheit der Investoren im Vordergrund und eine steigende Nachfrage der Ausrichtung der Investmentstrategie auf Nachhaltigkeit. Das heisst nicht, dass Strategien von 1990 keinen Sinn mehr ergeben, aber viele entsprechen nicht mehr dem weiterentwickelten Anlegerwunsch.
Mit welchen Fonds ist Ihr Haus im Markt präsent?
Der Hauptfokus liegt auf unserer ersten Strategie, dem OVID Infrastructure HY Income UI Fonds. In ihm haben wir die Vorgabe der Investoren nach einer regelmässigen Einkommensquelle unabhängig von Wirtschafts- und Börsenzyklen, Kapitalstabilität, täglicher Liquidität und vor allem Nachvollziehbarkeit der Ertragsquelle mit der Auflegung in 2014 erfolgreich umgesetzt.
Was macht ihn so einzigartig?
Wenn Sie beständig aus Infrastruktur weltweit, gespeist millionenfach auch durch unsere eigenen monatlichen Beiträge in Form von Telefon-, Strom- und Müllabfuhrkosten zwischen 3,5 bis 5 Prozent pro Jahr ordentlichen Ertrag erzielen wollen, bleibt nur eine Lösung. Sie müssen in börsennotierte infrastrukturbezogene Unternehmensanleihen von Brownfield-Firmen investieren. Denn dann sind Sie auch in der Lage, den Wunsch nach täglicher Liquidität und einer Schwankungsbreite von nur um die 5 Prozent pro Jahr zu entsprechen. Private Equity, Direktinvestments und auch Infrastrukturaktien oder -fonds erfüllen jeweils eine meiner Vorgaben nicht. Die global anstehenden Milliardeninvestitionen in Infrastruktur werden zu einem grossen Teil von privaten Geldern gestemmt werden.
Wie lauten Ihre geschäftlichen Ziele für die nächste Zukunft?
Die OVIDpartner GmbH versteht sich als eine Boutique, die mit ihren drei Investmentvehikeln, dem OVID Infrastruktur Fonds, Wasserinfrastruktur-Investments in Nordamerika und dem mitinitiierten Perspektive OVID Equity Fonds kontinuierlich wachsen will. Wichtig ist uns nicht ein rasantes, überschallschnelles Wachstum, sondern Servicequalität und Partnerschaftlichkeit zu unseren Investoren. Das heisst für mich: Liefern, was wir erwarten! Es zählt nicht eine Masse an Produkten, sondern Qualität. Wir sind offen für interessante Ideen, aber diese müssen zu unserer Philosophie passen.
Rainer Fritzsche, Jahrgang 1960, begann seine berufliche Laufbahn 1990 bei Equity&Law Fondsmanagement. Es folgten Stationen bei Fidelity Investments, GAM und die verantwortliche Lancierung von M&G in Deutschland und Österreich. Bis 2013 arbeitete er für die Man Investments AG aus der Schweiz heraus. 2014 erfolgte die Gründung der OVIDpartner GmbH.