Investments in Schwellenländer-Anleihen - Chancen mit erfolgreichen Unternehmen

22.07.2015
Frau Dwek, Loomis Sayles als Tochterunternehmen von Natixis Global Asset Management und bekannt als Spezialist für Unternehmensanleihen hat in den vergangenen Jahren starke Zuflüsse gesehen. Welche Rolle spielen hier Anlagen in Emerging Markets?
Investitionen in Schwellenländer-Anleihen nehmen heute eine weitaus grössere Bedeutung ein, als dies noch vor wenigen Jahren der Fall war. Dies nicht nur, weil Investoren zunehmend global anlegen und auf der Suche nach Renditequellen sind, sondern auch weil die etablierten Märkte der westlichen Industrieländer etwas an Schwung verloren haben. Die dynamischere Entwicklung auf dem Anleihenmarkt scheint sich gerade in den Emerging Markets abzuspielen und hat dazu geführt, dass der Markt deutlich an Tiefe und Reife gewonnen hat. Die Zahl der Neuemissionen ist stetig gestiegen und hat gerade bei den Unternehmensanleihen ein ausreichend grosses Investment-Universum entstehen lassen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch innerhalb unseres Hauses wider. Ende März 2015 verwaltete Loomis Sayles rund 240 Mrd. US-Dollar. Davon sind mittlerweile fast 20 Mrd. US-Dollar in den Schwellenländern investiert. Die Ressourcen wurden deutlich ausgeweitet und allein im Emerging-Market-Team unter Leitung von Peter Marber haben wir nunmehr rund 30 Mitarbeitende. Dazu kommen noch die Analysten, die innerhalb von Loomis Sayles nicht nur Anleihen aus Schwellenländern, sondern auch Anleihen aus den westlichen Industriestaaten analysieren, da diese Analysten auf Industriezweige spezialisiert sind. Die Bedeutung des EM-Teams wird weiter steigen. Auch auf der Aktienseite werden wir zusätzliche Investmentkapazitäten aufbauen.
Worin unterscheidet sich Ihr Haus von anderen Anbietern in diesem Bereich?
Peter Marber, der wie bereits erwähnt das Emerging-Market-Team von Loomis Sayles leitet, hat schon vor vielen Jahren die steigende Bedeutung der Schwellenländer erkannt und entsprechende Investment-Strategien entwickelt. Er kann auf eine lange Erfahrung im Hinblick auf Investitionen in diesen Ländern zurückgreifen und hat ein spezialisiertes und kompetentes Team zur Seite. Beides, die fundamentale Kreditanalyse von Loomis Sayles, sowie die fundierte Makroanalyse sind dabei sicherlich die Schlüsselelemente. Anlagespezialisten mit Sitz in Boston, Singapur und London analysieren 83 Länder, darunter 53 Schwellenländer.
Welches Kundensegment investiert in Ihre Produkte?
Wir sehen wachsende Nachfrage bei institutionellen Kunden aber auch zunehmend bei Privatkunden sowie Family Offices auf der Suche nach Investments, die ein höheres Rendite-Potenzial bieten und auch einen entsprechenden längerfristigen Anlagehorizont mitbringen. Wer dennoch etwas konservativer aufgestellt sein möchte, kann den Schwerpunkt auf Unternehmensanleihen aus Schwellenländern setzen, die in US-Dollar emittiert wurden, eine kürzere Laufzeit haben und damit tendenziell weniger von Zinsbewegungen betroffen sind. In diesem Bereich gibt es mittlerweile ein genügend grosses Investment-Universum, in dem sich ferner viele Unternehmen finden lassen, die eine hervorragende Bonität aufweisen. Im Vergleich zu Anleihen aus den westlichen Industrieländern, die die gleiche Kreditwürdigkeit aufweisen, lässt sich hier oft ein zusätzlicher Zinsaufschlag abschöpfen. Über Natixis Global Asset Management haben wir einen Luxemburger Fonds aufgelegt, der genau dieses Segment abdeckt, der Loomis Sayles Short Term Emerging Markets Bond Fund.
Welche Länder sind in den Portfolios aktuell über- bzw. untergewichtet und was sind die Gründe dafür?
Zwei Themen spielen mit Sicherheit eine grosse Rolle: Wohin geht der US-Dollar und wie entwickeln sich die Rohstoffpreise? Die Schwellenländer haben sich darauf eingestellt, dass die US-Zinsen nach oben gehen werden. Allerdings werden die Auswirkungen in den jeweiligen Ländern unterschiedlich sein. Länder, die sich stark in US-Dollar verschuldet haben, wie Brasilien und Südafrika, werden stärker betroffen sein, da sie meist schon heute ein Leistungsbilanzdefizit haben. Darüber hinaus bestehen in einigen Ländern hohe politische Risiken, wie beispielsweise in Russland, die nur sehr schwer einzuschätzen sind. Wir sind aktuell daher untergewichtet in Brasilien, Russland und China. Länder, die von fallenden Rohstoffpreisen profitieren, wie Indien und Indonesien, gewichten wir dagegen stärker.
Worin sehen Sie die zukünftigen Trends bei Anlagen in Anleihen aus Emerging Markets?
Längerfristig werden die Lokalwährungen einen grösseren Raum einnehmen. Vor allen Dingen von Staaten, die sich wirtschaftlich schon weit entwickelt haben und die beispielsweise Pensionskassen aufbauen. Auch die derzeit noch meist verwendeten globalen Anleihen-Indizes verlieren an Aussagkraft. Die Gewichte verschieben sich und der Stellenwert der Schwellenländer wird grösser. Die steigende wirtschaftliche Leistungskraft, die zunehmende Anzahl an erfolgreichen Unternehmen mit Sitz in den Emerging Markets und der Trend zu einer Kreditaufnahme in Lokalwährungen werden sich auswirken.
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This commentary is provided for informational purposes only and should not be construed as investment advice. Any opinions or forecasts contained herein reflect the subjective judgments and assumptions of the authors only and do not reflect the views of Loomis, Sayles & Company, L.P. Investment recommendations may be inconsistent with these opinions. There is no assurance that developments will transpire as forecasted. Other industry analysts and investment personnel may have different views and assumptions. This information is subject to change at any time without notice.
Esty Dwek ist Global Strategist für Emerging Markets bei Loomis Sayles in London. Ihre Karriere in der Investmentindustrie startete sie 2006 und ist seit Beginn dieses Jahres bei Loomis Sayles tätig. Davor arbeitete sie als Investment Strategist für die HSBC Private Bank in London. Dwek hat das HSBC Private Bank Graduate Programm in Genf, New York und Singapur absolviert und besitzt einen Hochschulabschluss der Princeton Universität sowie die CISI Zulassung.