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«Kohlen­stoff­intensive Sektoren müssen beim Thema Nachhal­tigkeit eben­falls bedacht werden»

Dr. Christopher Kaminker
Dr. Christopher Kaminker
Head of Sustainable Investment Research & Strategy
Lombard Odier Investment Managers, Genf lombardodier.com

07.05.2020

Herr Dr. Kaminker, der Klima­wandel ist Gegen­stand vieler Debatten. Warum sollten Inves­toren diesem Thema mehr Aufmerk­samkeit schenken?

Bei Lombard Odier sind wir der Ansicht, dass Nachhal­tigkeit die wichtigste Trieb­kraft für künftige Anlage­risiken und Erträge sein wird. Inner­halb dieses Jahr­zehnts werden wir bei der gegen­wär­tigen Politik unser gesamtes Kohlen­stoff­budget auf­brauchen und das strengste Ziel (1,5 Grad) des Pariser Abkommens nicht erreichen. Wir sehen bereits heute weltweit physische Mani­festa­tionen des Klima­wandels - Wald­brände, Über­schwem­mungen, Taifune und Pandemien - und diese werden sich nur noch beschleu­nigen, wenn sich die Klima­schäden ver­schlimmern. Wir glauben, dass das Ausmass, der Umfang und die Dring­lichkeit des Klima­wandels viel­fäl­tige Inves­titions­möglich­keiten bieten werden. Wir versuchen, Unter­nehmen zu iden­tifi­zieren, die ihren Fokus auf mehrere Bereiche ausge­weitet haben - nicht nur auf den Gewinn, sondern auch auf Menschen und den Planeten. Wir glauben, dass die nachhal­tigsten Unter­nehmen den Markt über­treffen und für unsere Kunden starke Anlage­renditen erzielen werden.

Wo liegen die Hürden/Risiken?

Für Investoren wird die grösste Heraus­for­derung darin bestehen, heraus­zu­finden, welche Inves­titionen voll­ständig auf zukünf­tige Nach­haltig­keits­heraus­forde­rungen ausge­richtet sind, wie zum Beispiel den Über­gang zu einer Netto-Null-Wirt­schaft und klima­resis­tenten Wirt­schaft. Wir sind über­zeugt, dass es Unter­nehmen gibt, die die Weitsicht und Agi­lität besitzen, ihre Geschäfts­modelle anzu­passen oder neue zu entwickeln, damit ihre Gewinne und Finanzen lang­fristig nach­haltig sind. In der gegen­wär­tigen Zeit der Unsi­cher­heit und der Wirt­schafts- und Markt­turbu­lenzen ist es umso wich­tiger, diese Unter­nehmen gezielt zu iden­tifi­zieren und dieje­nigen zu vermeiden, die sich der Not­wen­digkeit, zu reagieren und zu nach­hal­tigeren Geschäfts­modellen über­zu­gehen, nicht bewusst sind. Nur durch eine gründ­liche, bewer­tende und voraus­schauende Ana­lyse, wie Geschäfts­modelle wichtigen Nach­haltig­keits­heraus­forde­rungen wie Pandemien und daraus resul­tie­renden Eng­pässen in der Versor­gungs­kette ausge­setzt sind, können Inves­toren hoffen, ihre Port­folios vor zukünf­tigen Heraus­forde­rungen zu schützen. Diese Heraus­forde­rungen können sich aus der Not­wen­dig­keit ergeben, Port­folios ange­sichts von Klima­schäden, poli­tischen Unruhen, sich verän­dernden globalen Konsum- und Nachfrage­trends oder der digi­talen Revo­lution risiko- und rendite­orientiert zu schützen. Es ist jedoch heute wichtiger denn je, diese Heraus­forde­rungen zu ana­ly­sieren.

Wer sind die wichtigsten Impuls­geber des Wandels?

In der Vergangenheit war die durch Wissen­schaft und physische Mani­festa­tionen von Klima­schäden voran­ge­trie­bene Regu­lierung die wichtigste Trieb­kraft für das Handeln von Ländern und Unter­nehmen im Klima­bereich. Heute glauben wir jedoch, dass mächtige, irre­ver­sible Markt­kräfte mass­gebend sind. Wir beobachten, wie techno­logische Inno­va­tionen den Wandel voran­treiben - da klima­scho­nende Lösungen immer güns­tiger werden. Dies wiederum führt dazu, dass Inves­toren starke Chancen im Klima­bereich sehen. Es spornt auch die Verbraucher an, sich für Marken und Dienst­leistungen mit dem besten Klima und den besten sozialen Refe­renzen zu entscheiden. Diese starken Markt­kräfte sowie die zuneh­mende Outper­for­mance von Unter­nehmen, die sich über die ergebnis­orien­tiertesten ESG-Parameter auszeichnen, führen zu einem stärkeren Investi­tions­fokus auf Nach­hal­tigkeit.

Welche Sektoren sind besonders betroffen? Können Sie uns konkrete Beispiele nennen?

Es ist wichtig, sich im Wandel befind­liche Unter­nehmen und Lösungs­anbieter zu iden­tifi­zieren, die auf das sich verän­dernde Umfeld reagieren. In dieser Krisen­zeit ist es umso wichtiger, sich auf die Anpassungs­fähigkeit von Unter­nehmen zu konzen­trieren, sei es im Hinblick auf Klima­schäden oder die wirt­schaft­lichen Auswir­kungen einer Pandemie. Unserer Ansicht nach bietet dies denje­nigen Unter­nehmen Chancen, die in der Lage sind, die Klima­resistenz durch die Stärkung der Infra­struktur, die Über­wachung von Risiken durch meteoro­logische Instru­mente und das Mana­gement der Auswir­kungen durch Rück­versi­cherungs­akti­vitäten zu erhöhen. Es ist wichtig, sich auf diese anpas­sungs­fähigen Unter­nehmen ebenso zu konzen­trieren wie auf die Anbieter emissions­armer Lösungen.

Wir sind uns bewusst, dass die künf­tige Wirt­schaft auch weiterhin die schwer zu redu­zie­renden, CO2-inten­siven Industrie­zweige benö­tigen wird. Allerdings müssen sich diese wandeln und umstellen. Wir werden nach wie vor Stahl und Zement für den Bau der Infra­struktur benö­tigen, um Städte vor grösseren Klima­schäden zu schützen. Es braucht Gebäude, die mit emissions­freien Brenn­stoffen beheizt werden, um die wachsende Stadt­bevöl­kerung unter­zubringen. Wir werden auch kohlen­stoff­freie Fahr­zeuge benö­tigen, um mit der Nach­frage nach dem Transport von Gütern und Menschen Schritt halten zu können. Die Bewäl­tigung des Klima­wandels erfordert in der Tat, dass wir weiter­hin in diese Industrien inves­tieren, damit sie in der Lage sind, in ihre eigene Umwandlung hin zu einer gerin­geren Kohlen­stoff­inten­sität zu inves­tieren.

Was sind gängige Strategien für Investi­tionen in den Klima­wandel?

Viele Strategien integrieren Nachhal­tigkeit in den Inves­titions- und Selektions­prozess. Nur wenige stellen jedoch die Nachhal­tigkeit in den Mittel­punkt ihrer Strategien. In den letzten Jahren sind eine Reihe von Clean­tech- und Low-Carbon-Fonds entstanden, die in Vorzei­ge­techno­logien wie erneuer­bare Energien und Elektro­fahr­zeuge oder in Low-Impact-Sektoren inves­tieren. Nur wenige dieser Fonds erfassen jedoch das volle Ausmass des erfor­der­lichen Wandels über alle Sektoren hinweg, insbe­sondere die CO2-inten­siven Industrien wie Stahl, Zement und Chemie.

Wie unterscheidet sich die Lombard Odier Climate-Transition-Strategie von bisherigen Ansätzen?

Nachhaltigkeit gehört zu unseren zentralen Grund­sätzen. Wir erachten es als wichtig, sich im Wandel befin­dende Unter­nehmen und Lösungs­anbieter zu iden­tifi­zieren, die auf das sich verän­dernde Umfeld reagieren. Dies kann nur durch eine voraus­schauende, kritische Ana­lyse erreicht werden. Unsere Strategie unter­scheidet sich von den vielen anderen dadurch, dass wir den Schwer­punkt ebenso sehr auf im Wandel begrif­fene, aber kohlen­stoff­inten­sive Branchen wie auf Anbieter kohlen­stoff­armer Lösungen legen. Im Sinne der Taxo­nomie gewichten wir in unserer Strategie auch jene Unter­nehmen, die in einer klima­geschä­digten Welt gedeihen können, gleich stark wie jene, die in einer kohlen­stoff­limi­tierten Welt besser abschneiden werden. Schluss­endlich nehmen wir die berichteten CO2-Fuss­abdruck-Kenn­zahlen nicht einfach für bare Münze. Statt­dessen konzen­trieren wir uns auf ange­passte CO2-Fuss­abdrücke. Wir wollen den vollen Umfang der Emissionen eines Unter­nehmens entlang seiner gesamten Liefer­kette und in Bezug auf die Verdrängung von Emissionen in anderen Branchen sowie die poten­zielle Erfassung aller unver­meid­baren Emis­sionen nach­voll­ziehen.

Vor kurzem haben sie eine Climate-Transition-Strategie lanciert. Können Sie uns etwas über deren Positio­nierung sagen?

Die Strategie wurde auf dem Höhe­punkt der Markt­vola­tilität im März ins Leben gerufen, hat aber bereits ein Volumen von 300 Mio. US-Dollar erreicht. Die Strategie ist nach wie vor relativ defensiv posi­tioniert, mit einer struktu­rellen Unter­ge­wichtung des Energie­sektors und ohne Erd­öl­firmen sowie mit einer struktu­rellen Über­ge­wichtung von quali­tativ hoch­wer­tigen, wachstums­starken Unter­nehmen und einer Ausrichtung auf Unter­nehmen mit gerin­gerem Fremd­kapital­anteil und weniger Verschuldung. Wir sind der Meinung, dass die Positio­nierung des Portfolios dazu beitragen sollte, eine sich rapide verschlech­ternde Wirt­schaft und eine Liqui­ditäts­knapp­heit bei den Unter­nehmen zu verkraften. Das Portfolio ist über Sektoren und Regionen breit diver­sifiziert. Wir sind auch an Unter­nehmen inte­ressiert, die eine Tendenz zur Digi­tali­sierung/​Virtua­li­sierung/​Robo­ti­sierung der Wirt­schaft haben. Dies dürfte zu einer Beschleu­nigung der gegen­wär­tigen Situation führen - nicht nur im IT-Sektor, sondern auch in fast allen anderen Sektoren.

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Zur Person
Dr. Christopher Kaminker ist Head of Sustai­nable Investment Research & Strategy bei Lombard Odier Investment Managers. Zuvor war er bei Skandi­na­viska Enskilda Banken (SEB) als Head of Sustai­nable Finance Research und Senior Advisor tätig. Vor seiner Tätig­keit bei SEB war er leitender Ökonom und Berater für nachhal­tige Finanzen bei der Organi­sation für wirt­schaft­liche Zusammen­arbeit und Ent­wick­lung (OECD). Er vertrat die OECD als Dele­gierter bei den G20 und dem Financial Stabi­lity Board. Er promo­vierte an der Uni­ver­sity of Oxford und hat einen Ab­schluss von der School of Inter­na­tional and Public Affairs der Columbia Uni­ver­sity.
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