«Künstliche Intelligenz ist für uns im Anlagegeschäft der Schlüssel zum Erfolg»

23.08.2019
Herr Gum, ist für Sie Künstliche Intelligenz im Anlagegeschäft immer noch das ganz grosse Ding?
Wir sind der Meinung, der Zukunftstrend Künstliche Intelligenz (KI) im Anlagegeschäft steckt noch in den Kinderschuhen. Einzig der globale Marktführer BlackRock ist schon voll in den Technologiewettstreit mittels der KI eingestiegen. Wir kommen gerade von der amerikanischen Hedgefondskonferenz «Battle the Quants» aus New York zurück. Dort standen dieses Jahr AI und Big Data im Mittelpunkt der Veranstaltung. In Amerika setzen viele grosse institutionelle Kunden und Hedgefonds auf die eine oder andere Weise diese hoch modernen Analysesysteme ein. Wir glauben, dass Europa grosses Aufholpotenzial hat und aufpassen muss, diesen Digitalisierungstrend nicht auch wieder komplett zu verschlafen. Unserer Meinung nach wird der Trend explosionsartig in den nächsten Jahren wachsen. Wir konnten uns schon jetzt eine gute Marktposition erarbeiten und glauben, ideal positioniert zu sein. Dies sehen wir auch gerade an der Fülle und Qualität der Anfragen, die wir erhalten. So führen wir mit vielen führenden Finanzfirmen am Schweizer und deutschen Finanzplatz Gespräche, und dies meist mit den Topentscheidern auf Vorstandsebene.
Ausserdem ist festzustellen, dass die Technologie und deren Nutzen nach wie vor von vielen Teilnehmern im Anlagegeschäft unterschätzt wird. In modernen Autos ist der Einsatz dieser Technologie als Fahrassistenzsystem im Massenmarkt bereits angekommen. Niemand will auf dieses zusätzliche Element an Sicherheit verzichten.
Unsere Technologie ist sehr vergleichbar mit einem Notbremssystem eines modernen Autos. Die meiste Zeit fährt der Fahrer völlig autonom. Nur bei Gefahr warnt das Risikosystem vor einem Crash. Genau das machen wir mit unserer KI-Überwachung für die Finanzmärkte - rund um die Uhr.
Aber keiner der bekannten Robo-Advisors im deutschsprachigen Raum kann mit Neugeldaufkommen und vor allem Profitabilität wirklich überzeugen.
Robo-Advisors haben das Ziel, traditionelle Finanzberater zu digitalisieren und vor allem zu automatisieren. Die meisten Robo-Advisors stützen ihre Anlagestrategie auf regelbasierte Modelle zur Bestimmung der Portfoliostruktur. Es gibt aber weder selbstlernende Elemente in der Auswahl der Produkte noch im Markttiming und genau hier setzen wir an:
Unser aktueller Fonds setzt die KI im Risikomanagement ein und optimiert sich ständig auf die aktuellsten Marktgegebenheiten. Auch in punkto Wachstum können wir schon überzeugen: So konnten wir seit Start des Fonds im Dezember 2018 unser Anlagevolumen bereits verdoppeln und stehen aktuell bei 11 Mio. Schweizer Franken in unserem globalen KI-Fonds.
Wie sieht Ihr Investmentansatz konkret aus?
Die Idee für Private Alpha entstand während bzw. direkt nach der Finanzkrise: Im Dienste einer Schweizer Grossbank mussten wir unseren Kunden ihre teilweise enormen Verluste erklären. Wir stellten uns die Frage, ob es nicht Signale gegeben hätte, welche uns vor der Krise gewarnt hätten bzw. uns gezeigt hätten, dass es sich nicht nur um eine kurze Korrektur handelte. Wir suchten also Indikatoren, die warnen und Anlageinstrumente, mit denen im Krisenfall die Gelder geschützt und im Optimalfall sogar vergrössert werden. Mit Big-Data-Modellen konnten wir erste Anlagesysteme entwickeln, welche gerade in Krisen hervorragend funktionieren.
Mit den Möglichkeiten von KI machen wir jetzt noch einen weiteren Schritt nach vorne: Auf Basis von 3‘000 Indikatoren entscheidet unser KI-System, ob gewisse Titel, Sektoren oder Märkte ein Kauf oder ein Verkauf sind. In guten Zeiten profitieren wir somit vom Markt und in unsicheren Zeiten reduzieren wir das Drawdown-Risiko, somit erzielen wir ein hervorragendes Risiko/Rendite-Verhältnis.
Und dies packen Sie in Fonds?
Ja, wir haben einen der ersten UCITS-Fonds aufgelegt, der von KI unterstützt wird: Unsere «Private Alpha AI Global Opportunity Strategie» ist ein schlauer Stock-Picker mit Notbremsassistent. Das Ziel ist, die innovativsten Firmen der Welt zu finden und die Marktrisiken so gut wie möglich zu managen. In starken Börsen profitieren wir somit von den Einzeltiteln, in schwachen Marktphasen soll dann die KI über die Indexüberwachung den Fonds schützen. Seit Auflage überzeugt der Fonds mit einer deutlich reduzierten Volatilität zum Gesamtmarkt und einer stetigen Rendite.
Wir legen auch Anfang September mit der Bank Vontobel einen «Artificial Intelligence Index» auf den Schweizer Aktienmarkt auf, wo unsere KI ebenfalls das Risikomanagement übernimmt und vor deutlichen Verlustphasen schützen soll.
Wie sehen Ihre geschäftlichen Ziele aus?
Im Fokus steht unser im Dezember 2018 gestarteter KI-Fonds, der zu den ersten mit KI unterstützten Fonds in der Schweiz zählt. Hier wollen wir stark wachsen, da es aktuell kein vergleichbares Produkt am Markt gibt.
Das gerade gestartete Zertifikat auf den Schweizer Aktienmarkt mit der Bank Vontobel könnte das erste einer ganzen Produktfamilie auf diverse internationale Indizes sein. Hier suchen wir weiter nach interessierten Partnern, um die jeweiligen Länder-KI-Indizes zu starten.
Wir denken, die Jahre 2020 und 2021 werden weiter vom Megatrend KI geprägt sein. Wir wollen hier Private Alpha als führendes Fintech in der Schweiz positionieren und unseren Investoren überzeugende Renditen liefern.
Link zum Disclaimer
Christoph J. Gum ist Mitgründer und CEO der Private Alpha Switzerland AG und verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung bei internationalen Grossbanken sowie Tech-Startups. Zuletzt arbeitete er drei Jahre in Wien als Private Banking COO einer Schweizer Grossbank. Bereits während seines Studiums konnte er Erfahrungen im Startup-Bereich sammeln, als er im Jahr 2000 ein auf Internet-Shops spezialisiertes E-Commerce-Unternehmen an die Börse begleitete. Das Wichtigste an einer jungen Unternehmung ist für ihn das Gründerteam. Er ist davon überzeugt, das Private Alpha eine starke Mannschaft zusammengestellt hat, um im neuen Megatrend der Künstlichen Intelligenz (KI) bahnbrechende Entwicklungen voranzutreiben.