«Nordic Investment Managers Forum»: Ein prägnantes Format ohne Schnörkel

21.10.2016
Herr Judith, Anfang Oktober haben Sie zum dritten Mal das «Nordic Investment Managers Forum» (NIMF) veranstaltet. Wie ist Ihre Bilanz?
Rund 100 Personen sind unserer Einladung gefolgt. Wir konnten zum dritten Mal in Folge zulegen, was die Qualität und Quantität anbetrifft. Dem Zuwachs geschuldet war der Veranstaltungsort zum ersten Mal das Cercle Cité im Herzen der Stadt Luxemburg. Besonders gefreut hat es uns, dass wir in diesem Jahr mit Camille Thommes den Generaldirektor von ALFI für das Forum gewinnen konnten. Thematisch haben sich die Fondsmanager in ihren Vorträgen auf Nordic High Yield, Emerging Markets, Nachhaltigkeit und Value Investing fokussiert.
Das Projekt geht auf Ihre Initiative zurück. Wie kamen Sie auf die Idee für das Forum?
Das von uns entwickelte Format «ausgewiesene Experten geben Einblicke in ihre Fachgebiete und referieren über Investmentopportunitäten anstatt über Produkte» kam auch in anderen von uns betreuten Ländern gut an. In Luxemburg fehlte eine Plattform für die vielen guten skandinavischen Asset Manager, sich den vielen versierten institutionellen Investoren vor Ort zu zeigen. Hinzu kommt, dass die nordischen Werte besonders gut zu diesem Format passen. Ich denke hier an Klarheit, Transparenz, offene und klare Kommunikation, flache Hierarchien, Bereitschaft zum Wissens- und Meinungsaustausch. Also habe ich das ins Leben gerufen: Ein kurzes, prägnantes Format mit relevanten Themen, noch dazu eine Plattform zum Netzwerken unter wirklichen Experten und Entscheidungsträgern.
Zu welchen Themen hat sich DNB geäussert?
Svein Aage Aanes, Head Fixed Income bei DNB, gab einen Überblick über den nordischen High- Yield-Markt, der seit der Finanzkrise stark gewachsen ist und inzwischen 34 Mrd. Euro umfasst. Da die Mehrheit der Emissionen als Floating Rate Notes mit variabler Verzinsung ausgestattet wird, bietet der nordische High-Yield-Markt nicht nur Zugang zu den nordischen Volkswirtschaften und zu skandinavischen Währungen, sondern auch zu einem Portfolio hochrentierlicher Anleihen mit relativ geringer Zinssensitivität im BB-Universum.
Sie haben mit dem DNB Technology seit Jahren einen der erfolgreichsten Tech-Fonds auf dem Markt. Wie ist die Lage in diesem Sektor?
Unser Fokus liegt wie immer auch auf der Bewertung. Im Sektorenvergleich sind Technologie-Aktien nicht teuer. Diese werden derzeit, bereinigt um die Barbestände, im Schnitt mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16 bis 17 gehandelt. Seit der Dotcom-Blase haben sich die Fundamentaldaten im Technologie-Sektor deutlich verändert. Die etablierten Spieler im Technologiesektor sind heute Unternehmen mit starken positiven Cashflows, vernünftigen Bewertungen und nachhaltigen Geschäftsmodellen.
Wo haben Ihre Tech-Fondsmanager zuletzt zugekauft?
Etwa beim Netzwerkausrüster Ericsson. Der Wert wird aktuell über Gebühr abgestraft. Dem Patentportfolio wird wenig Beachtung geschenkt und ein neuer CEO könnte frischen Wind in das Unternehmen und damit den Aktienkurs bringen.
Wie steht es um die Performance und Zuflüsse?
Die auf Bottom-up-Analysen basierenden Investmentstrategien liefern die gewünschten Ergebnisse. Auf Sicht von fünf Jahren liegt der DNB Technology mit einer durchschnittlichen jährlichen Performance von mehr als 21 Prozent an der Spitze seiner Vergleichsgruppe. Inzwischen sind alleine im Long-only-Produkt DNB Technology und dem marktneutralen, auf steigende sowie fallende Kurse setzenden DNB TMT Absolute Return nahezu 600 Mio. Euro investiert. Insgesamt verwaltet unser Tech-Team Assets in Höhe von 3 Mrd. Euro.
Mike Judith leitet als Executive Director die Luxemburger Kapitalverwaltungsgesellschaft der norwegischen Bank DNB, deren Fokus auf dem Veranlagungsgeschäft mit internationalen institutionellen Investoren liegt. Bevor er im Juni des Jahres 2010 zu DNB Asset Management kam, betreute er institutionelle Investoren bei der US-Privatbank Brown Brothers Harriman. Insgesamt ist der diplomierte Bankbetriebswirt seit nunmehr 20 Jahren in beratender Funktion im Finanzwesen tätig. Seit 2007 doziert er im Fach «Allgemeine Bankbetriebslehre» für die Frankfurt School of Finance & Management.