Nordische Werte passen gut zur Schweiz

27.02.2014

Herr Judith, können Sie Ihr Unternehmen kurz vorstellen?

Im Jahre 1822 als Bank gegründet, ist DNB Norwegens ältester und grösster Finanzdienstleister. Ich selbst arbeite im Luxemburger Büro von DNB Asset Management, einem der grössten Vermögensverwalter Skandinaviens. Wir sind eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der DNB-Gruppe und mit weiteren Niederlassungen in Hongkong, Chennai, Stockholm, Bergen und Oslo auch international breit aufgestellt. Mehr als 75 Portfoliomanager und Analysten sind im Unternehmen tätig. Insgesamt verwaltet DNB Asset Management ein Vermögen in Höhe von 60 Mrd. Euro.

Wie sind Sie in der Schweiz aufgestellt und welche Bedeutung hat der Schweizer Markt für Sie?

Wir steuern unsere europaweiten Marketing- und Vertriebsaktivitäten für ein ausgewähltes Angebot an Investmentfonds von Luxemburg aus. Dieses effiziente Set-up hat sich bewährt. Ausserhalb Skandinaviens konzentrieren wir uns vor allem auf professionelle Investoren in Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz. Aus internationaler Sicht haben wir noch hohes Potenzial; der Grossteil unserer Investoren ist noch skandinavischer Herkunft. Ich denke da vor allem an unsere Kernkompetenzen, die im Verwalten nordischer Aktienportfolios und global investierender Technologiefonds liegen. In der Schweiz dürfte uns helfen, dass Norweger und Schweizer bekanntlich einige Gemeinsamkeiten haben. Das ist unseren Vertriebsbemühungen sicherlich nicht abträglich.

Über welche Wege platzieren Sie Ihre Fonds in unserem Land?

Unsere Hauptansprechpartner sind institutionelle und semi-institutionelle Kunden, wobei in der Schweiz der Fokus klar auf Banken, unabhängigen Vermögensverwaltern sowie Family Offices liegt.

Wie sieht Ihre Fondspalette insgesamt aus und welche dieser Produkte haben eine Vertriebsbewilligung in der Schweiz?

Unsere Kernkompetenzen liegen in den Anlagebereichen globaler Technologie- und Clean-Tech-Aktien sowie den Anlageregionen Skandinavien und Asien sowie generell im Bereich nachhaltiger Investments. Sämtliches von uns verwaltetes Vermögen basiert auf ethischen, ökologischen und ökonomischen Auswahlkriterien. Unsere Spitzenfonds besitzen die Vertriebsbewilligung für die Schweiz.

Bekannt ist Ihr Haus insbesondere für das Know-how im Bereich Technologie. Würden Sie diesen Sektor als Ihren Fokus bezeichnen?

Das Tech-Gen liegt den Skandinaviern praktisch im Blut. Viele Technologie-Konzerne haben ihren Ursprung im Norden Europas, ausserdem finden neue Technologien dort zügig Anwendung. Stichwort: Steuerklärung via SMS. Oder auch: In Skandinavien kann vielerorts auch schon mit dem Mobiltelefon gezahlt werden. Aufgrund der hohen Affinität und der Nähe zum Sektor hat DNB früh auf die Wachstumsstory Technologie gesetzt und gehört seither zu den führenden Anbietern von Tech-Fonds in Europa. Wir verwalten nahezu 2 Mrd. Euro in diesem Bereich.

Technologie ist ein sehr weites Gebiet. Decken Sie das ganze Spektrum ab oder fokussieren Sie sich auf Spezialitäten?

Dem Management Team steht das ganze Universum von Technologie-, Medien- und Telekommunikations-Titeln zur Verfügung.

Kommen wir zu Ihrem Flaggschiff-Technologie-Fonds. Wie sieht der im Detail aus?

Die Portfoliomanager setzen auf klassisches, fundamental orientiertes Stock Picking und lassen sich von kurzfristigen Trends und Hypes wenig beeindrucken. Ihre GARP-Strategie lässt der Bewertung von Aktien auf Basis von Unternehmens- und Bilanzkennzahlen eine zentrale Rolle zukommen. Auch die genaue Analyse der Wertschöpfungskette und nachhaltiger Trends innerhalb dieser findet besondere Beachtung. Highflyer wie Facebook, Twitter oder Sales Force landen nicht zwangsläufig im Fonds. Dafür setzen wir auf Branchengrössen wie Google, Samsung, Apple und Co. in Kombination mit kleineren, benchmarkfernen Unternehmen, die attraktiv bewertet und positioniert sind.

Wie viele Leute befassen sich mit dem Management?

Der DNB Technology sowie die Long-Short-Version namens DNB TMT Absolute Return werden von Anders Tandberg-Johansen gemeinsam mit den Co-Portfoliomanagern Sverre Bergland und Erling Thune verwaltet. Ein eingespieltes Team: Anders und Sverre arbeiten seit Gründung dieser Einheit im Jahr 2001 zusammen. Erling verstärkt das Team seit 2008. Jüngste Erfolge wie der deutsche Lipper Fund Award 2014 für den besten TMT-Fonds sowie 5 Sterne von Morningstar sind Ausdruck dafür, dass das Team bestens harmoniert. Als Nachweis dient auch der äusserst sehenswerte Track Record, den sich die Portfoliomanager seit 2001 erarbeitet haben.

Welche Unternehmen bilden die fünf grössten Positionen, und wie sind diese gewichtet?

Zu den fünf Top Holdings gehören Apple (Gewichtung 8,47%), Samsung (7,25%), Oracle (7,02%), Google (5,68) sowie Cisco Systems (5,62%), Stand 31.01.2014.

Welches ist der Referenzindex und wie sieht die Performance über ein Jahr und fünf Jahre aus?

Wir vergleichen uns mit einer Benchmark bestehend aus 66% MSCI Tech, 12% Media, 22% Telecom. Auf Sicht von fünf Jahren liegt der Fonds mit einer durchschnittlichen jährlichen Performance von 27,49% an der Spitze seiner Vergleichsgruppe. Im vergangenen Jahr konnte er ein Plus von 39,06% verzeichnen - 13,31% mehr als die Benchmark erreicht hat.