Positive Schweizer-Franken-Erträge durch Einsatz gezielter Derivatestrategien im Obligationenportfolio

02.12.2016
Herr Debat, was sind die Herausforderungen, vor denen Schweizer Investoren im jetzigen Zinsumfeld stehen?
Frankenbasierte Investoren stehen derzeit generell vor der Herausforderung, für ihre Obligationenportfolios positive Renditen zu erwirtschaften. Das ist einfacher gesagt als getan, denn sowohl die Renditen für frankennotierte Schweizer Anleihen wie auch der Drei-Monats-Libor und Schweizer AAA-BBB-Anleihen notieren seit Jahresanfang fast ausschliesslich im negativen Bereich.
Es gibt jedoch eine interessante Alternative, um künftige Erträge eines auf Schweizer Franken lautenden Obligationenportfolios zu verbessern und dabei gleichzeitig ein Investment-Grade-Risikoprofil und eine moderate Laufzeit für das Portfolio beizubehalten. Die altbekannte, klassische Variante beinhaltet traditionell, ein in Euro oder - besser noch - US-Dollar denominiertes Obligationenportfolio gegen Wechselkursrisiken abzusichern. Diese Art der Absicherungsstrategie ist attraktiv, denn das Emittentenrisiko, das Bonitätsrating, die Laufzeit und die Zinssensitivität ändern sich nicht.
Gleichzeitig erhalten Investoren höhere Renditen als mit den bereits genannten Schweizer Anlagen. So kann ein frankenbasierter Investor beispielsweise von den positiven Euro- (+0,7 Prozent) und US-Dollar-Renditen (+2,4 Prozent) für Investment-Grade-Anlagen profitieren (Zahlen per Ende Oktober 2016). Die Absicherungskosten (US-Dollar / Schweizer Franken) sind mit 2,3 Prozent sehr hoch. Allerdings verzeichnet ein dementsprechend ausgerichtetes Portfolio nach der Währungsabsicherung immer noch eine leicht positive Rendite.
Wie können Anleger ihr Einkommen in Schweizer Franken verbessern?
Um die Rendite für ein in Schweizer Franken notiertes Portfolio zu optimieren, wählen wir einen anderen, effizienteren Weg: Wir präferieren den Einsatz von Derivaten und gehen über Zinsfutures und Investment-Grade-CDS-Indizes ein Engagement in Investment-Grade-Unternehmensanleihen mit fünfjähriger Laufzeit ein. Die Risiken sind ähnlich; es fallen für Anleger jedoch keine Absicherungskosten, sondern lediglich Liquiditätskosten von 0,75 Prozent an. Denn unsere Investitionen werden direkt in Schweizer Franken getätigt.
Was für eine Expertise besitzt die UBP hierbei?
Mit unserem zwölfköpfigen Team sind wir eines der führenden Unternehmen, was den gezielten, risikooptimierten Einsatz von ausgewählten Derivaten im Portfoliomanagement für Anleiheportfolios betrifft. Unser Team verfügt über umfangreiche Expertise und langjährige Erfahrung. Insgesamt bieten wir Anlegern eine Reihe von Strategien weltweit an und verwalten über 14,5 Mrd. Schweizer Franken in dieser Assetklasse. Eine der federführenden Strategien mit derartigen Instrumenten wird seit Dezember 2010 mit grossem Erfolg in unserem UBAM Global High Yield Solution umgesetzt. Die Schweizer-Franken-Alternative bezieht jedoch nur Investment-Grade-Positionen bei der Investition ein.
Was ist der Ausblick für eine derartige Derivatestrategie?
Die Vorteile sind offensichtlich. Durch den Einsatz von Kredit- und Zinsderivaten können sich Investoren einen Renditevorteil von insgesamt einem Prozent (2,2 Prozent gegenüber 1,2 Prozent) gegenüber der klassischen Variante sichern. Dabei profitieren sie vom Carry- und Rolldown-Effekt. Unsere Strategie für den UBAM (CH) - High Grade CHF Income Fonds hat seit Jahresbeginn eine Wertentwicklung von insgesamt 2,3 Prozent nach Kosten in Schweizer Franken für unsere Kunden erzielt - und das bei einem Investment-Grade-Obligationenrisiko.
Olivier Debat ist seit August 2010 bei der UBP als Investmentspezialist im Fixed Income Team tätig. Der studierte Betriebswirt verfügt über mehr als zehn Jahre Erfahrung im Asset Management. Er war zuvor zwei Jahre bei Allianz Global Investors in Paris angestellt, wo er sich im Euro-Anleihebereich auf Investment-Grade- und High-Yield-Investmentstrategien und Produkte spezialisiert hatte. Als Account Manager der Crédit Agricole Corporate and Investment Bank war er vier Jahre im Global Oil & Gas Team und als Associate in der Equity Capital Markets Abteilung tätig. Debat startete seine Karriere als Aktienanalyst bei der Crédit Lyonnais. Er hält ein Diplom der Management School EM Lyon und ist Certified European Financial Analyst (CEFA).