Rekordmarke geknackt

13.01.2017
Frau Mair, wenn Sie Bilanz fürs Jahr 2016 ziehen, wie fällt diese aus?
Sehr erfreulich - denn der Umsatz in unserem ETF-Segment wuchst erneut und erreichte sogar ein neues Allzeithoch, mit 103,8 Mrd. Schweizer Franken. Die bisherige Bestmarke stammte aus dem Jahr 2011, mit 101,9 Mrd. Schweizer Franken. Unter dem Strich stieg auch die Anzahl Produkte weiter an, sodass Anleger per Ende 2016 an der Schweizer Börse in über 1‘200 ETFs investieren können.
Was trug am stärksten zu diesem erfreulichen Resultat bei?
Seit jeher entfällt der Löwenanteil des Umsatzes auf die Anlageklasse «Aktien entwickelte Regionen» - über das Jahr hinweg rund 55 Prozent. Im Jahr 2016 erfreuten sich insbesondere ETFs auf Rohwaren & Edelmetalle verstärkter Nachfrage und trugen mehr als 10 Prozent zum Umsatz bei ebenso wie ETFs auf Anleihen, die ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr verdoppelten.
Im Bereich der Handelswährungen hat der Euro für ETFs an Bedeutung gewonnen. Bereits mehr als ein Fünftel des ETF Umsatzes wird in Euro getätigt. Spitzenreiter bleiben US-Dollar und Schweizer Franken. Diese beiden Handelswährungen vereinen mehr als 70 Prozent des ETF-Umsatzes auf sich und verdeutlichen, wie beliebt ETFs in der Schweiz sowohl bei institutionellen als auch privaten Anlegern sind.
Und welche Entwicklung konstatierten Sie bei den neu kotierten Produkten?
Die hohe Nachfrage nach ETFs auf Anleihen im Handel prägte auch die Neukotierungen, sprich knapp ein Drittel der im letzten Jahr neu zugelassenen ETFs repliziert einen Anleihen-Index. Auch der 2016 neu zu unserem ETF-Segment gestossene Emittent UniCredit konzentriert sich auf diesen Bereich und liess zwei ETFs auf Wandelanleihen kotieren. Stark gefragt sind bei unseren Investoren ETFs auf entwickelte Märkte in Asien. Mit dem neuen ETF-Emittenten Nomura erweiterte sich das Investitionsspektrum hier um vier ETFs, die Investitionen in die Region Japan ermöglichen.
Wie sieht die Entwicklung beim «Sponsored Funds Segment» aus?
Wir freuen uns, dass es immer mehr Auswahl für Anleger gibt: Im abgelaufenen Jahr hat einer unserer beiden Sponsoren, Bank Julius Bär, das Handelssegment für Anlagefonds zweimal um attraktive Produkte erweitert. Dazu gehörte auch das erste Produkt auf den SPI Multi Premia Index - dieser ist Teil der im September lancierten neuen Indexfamilie für faktorbasiertes Investieren. Insgesamt sind mit den Neuzulassungen mehr als 400 Anlagefonds von 80 verschiedenen Emittenten an SIX Swiss Exchange handelbar.
Was erwarten Sie von der ersten Jahreshälfte und welche Ziele haben Sie vor Augen?
Wir fokussieren uns auf jene Faktoren, die wir aus eigener Kraft beeinflussen können. Dazu gehört, die Attraktivität unseres Handelsplatzes weiter zu steigern, um beispielsweise neue Emittenten anzuziehen. So durften wir in 2016 Nomura und UniCredit als neue Emittenten begrüssen. Um unsere Position als einer der führenden ETF-Märkte in Europa weiter zu stärken, sind wir in Gesprächen mit einigen aussichtsreichen Kandidaten. Damit wird sich auch die Produktauswahl für Investoren vergrössern und noch attraktiver werden.
Was verspricht der Jahresstart 2017?
Zum Jahresauftakt haben wir für den ETF-Handel die unentgeltlich zur Verfügung gestellte Kapazität beinahe verdoppelt und parallel dazu die Modalitäten für Market Maker im Bereich der Abwicklung stark vereinfacht. Dies ermöglicht es unseren Handelsteilnehmern, noch engere Geld-Brief-Kursspannen zu stellen, sodass sich Anlegern attraktivere Investitionsopportunitäten bieten sollten. Kurz gesagt, es verspricht für alle ein spannendes Jahr zu werden.
Danielle Mair ist seit Anfang 2011 bei SIX Swiss Exchange tätig. Dort ist sie als Senior Sales Manager zuständig für die Weiterentwicklung und Vermarktung des ETF- sowie ETP-Segments und pflegt die Beziehungen zu Produktanbietern und Market Makern. Danielle Mair verfügt über ein lic. phil. I der Universität Zürich.