Risikokontrolliertes Anlegen - Lancierung ENISO Systematic Risk Fonds

25.02.2015
Herr Ramsperger, wie werten Sie das aktuelle Börsenumfeld mit all seinen Herausforderungen?
Nebst den bekannten geo- und geldpolitischen Risiken sehen wir uns mit rekordtiefen Zinsen konfrontiert. Zudem befinden wir uns in einer bereits im siebten Jahr befindlichen Aktienmarkthausse: Ein Umfeld, in dem zufriedenstellende Renditen bei einem überschaubaren Risiko nicht mehr erzielt werden können und zu einem Anlagedilemma führen. Nur wer immer höhere Risiken eingeht, erhält noch vernünftige Erträge. Gleichzeitig häufen sich die Stimmen, die vor einer Blasenbildung bei Aktien warnen, und die Furcht vor einem unvorhersehbaren negativen Ereignis (Black Swan) steigt.
Was ist Ihrer Meinung nach der Ausweg aus diesem Anlagedilemma?
Basierend auf ENISO Partners systematischer Vermögensverwaltungskompetenz verfügen wir mit unserer proprietären ENISO Systematic Risk Strategie bereits über einen vielversprechenden zukunftsorientierten Ausweg aus dem beschriebenen Anlagedilemma. Dank unseres emotionslosen regelbasierten Investmentansatzes können wir transparent aufzeigen, wie vorschnell Fehleinschätzungen bei Risiken vorgenommen und ein Grossteil der sogenannten unvorhersehbaren Ereignisse vorhersehbar werden.
Handelt es sich dabei um eine Mandatsstrategie oder ist diese Innovation auch als Fonds erhältlich?
Nach längerer Forschungs- und Analysearbeit konnten wir im September 2014 die ENISO Systematic Risk Strategie als Vermögensverwaltungsmandat lancieren. Aktuell verwalten wir mit dieser Strategie Vermögen sowohl von privaten als auch institutionellen Investoren. Des Weiteren wird ein beachtlicher Anteil von ENISO’s Eigenmitteln gemäss dieser Strategie investiert. Die erzielten Resultate sind sehr vielversprechend und haben uns dazu bewogen, zu Beginn des zweiten Quartals 2015 den ENISO Systematic Risk Publikumsfonds zu lancieren, dies in zwei Tranchen: EUR sowie CHF-Hedged. In einem weiteren Schritt sind auch institutionelle Anlageklassen in beiden Währungen geplant.
Für welche Anlegergruppe ist der ENISO Systematic Risk Fonds besonders interessant?
Die Tests für den ENISO Systematic Risk Fonds respektive die bereits vorhandene Mandatsstrategie weisen eine mit einem klassischen Obligationenmandat vergleichbare Risikostruktur bei gleichzeitig deutlich höherer Rendite auf. Im aktuellen Umfeld ist dies eine äusserst clevere Alternative zu traditionellen Mischfonds sowie reinen Obligationenfonds und wird daher für institutionelle sowie private Anleger von Interesse sein.
Können Sie die Anlagemethodik und das Anlageprofil des Fonds im Detail erläutern?
Der ENISO Systematic Risk Fonds investiert anhand eines proprietären Risikomesssystems (ENISO Risikoappetit-Indikator - RAI) und steuert damit die Aktienquote dynamisch zwischen 0 bis 45 Prozent respektive den Obligationenanteil zwischen 45 bis 90 Prozent. Der bereits seit Jahren erfolgreich eingesetzte RAI bietet ein innovatives Risikomesssystem, um kritische Marktphasen zeitnah zu erkennen und Aktienmarktkorrekturen gezielt abzufedern. Dazu werden wöchentlich die Daten von über hundert verschiedenen Markt- und Preisfaktoren systematisch erhoben, analysiert und in Form eines klaren finalen Entscheidungssignals gebündelt. ENISO’s Anspruch ist es, auf Basis des RAI die «vorhersehbaren Risiken» (White Swans), die meist verhaltensökonomisch getrieben sind, möglichst zeitnah einzufangen. Zur Abfederung der «unvorhersehbaren Ereignisse» (Black Swans) werden konstant rund 10 Prozent des Vermögens in Volatilitätsstrategien alloziert.
Sie haben zuvor die erzielten Resultate auf Mandatsbasis erwähnt, können Sie dazu mehr sagen?
Unser erstes Kundenmandat auf Basis von ENISO’s Systematic Risk Strategie hat seit Ende September 2014 bis Mitte Februar 2015 in Euro um 6,55 Prozent zugelegt. Bis auf den Dezember wurde in allen Monaten eine positive Rendite erzielt. Das Minus im Dezember fiel mit -0,35 Prozent dabei sehr moderat aus. Im Vergleich dazu verzeichnete beispielsweise der Aktienindex Euro Stoxx 50 im letzten Monat des Jahres 2014 einen Verlust von -3,21 Prozent. Und auch über die ganze Periode betrachtet, ist der Euro Stoxx 50 mit einer Performance von 8,12 Prozent nur unwesentlich besser als die stabile ENISO Systematic Risk Strategie.
Wie sieht es mit der Kostenstruktur des ENISO Systematic Risk Fonds aus?
Die Verwaltungsgebühr des ENISO Systematic Risk Publikumsfonds wird moderate 1,25 Prozent pro Jahr betragen. Für die institutionellen Anteilsklassen, die ab 1 Mio. Schweizer Franken gezeichnet werden können, ist eine Verwaltungsgebühr von 0,75 Prozent pro Jahr geplant. Eine sehr attraktive Preisgestaltung für eine innovative aktive Anlagestrategie, die es in dieser Form ausschliesslich bei ENISO Partners in Zürich gibt.
Gerd Ramsperger studierte Finance & Wirtschaftspolitik und schloss die AZEK ab. Seit 1992 ist er als Investment-Spezialist tätig. Unter anderem war er Leiter Aktien Research und CIO bei renommierten Schweizer Adressen. Vor der Gründung von ENISO Partners AG im Herbst 2008 zeichnete er bei der Bank Sarasin & Cie. (heute Bank J. Safra Sarasin AG) verantwortlich für das institutionelle Vermögensverwaltungsgeschäft in der Schweiz, das Portfoliomanagement für Privatkunden und das Research der Bank.