Risikolose Performancequelle entdeckt - Der Blick auf die Kosten bringt einige Prozentpunkte

Gesellschafter/Geschäftsführer
Petersmann Institut für den unabhängigen Finanzberater GmbH, Bensheim petersmann-institut.de
27.04.2016
Herr Petersmann, was macht Ihr Institut?
Das Institut für den unabhängigen Finanzberater ist eine von mir ins Leben gerufene Initiative zur Verbesserung des Images der unabhängigen Finanzberatung in Deutschland. Der Ruf des Finanzberaters ist in Deutschland nicht zum Besten bestellt. Das will ich ändern.
Wie kamen Sie auf diese Idee?
Das Berufsbild des Independent Financial Advisors (IFA) in Grossbritannien und den USA ist ganz anders geprägt. Wenn man sich vor Augen führt, dass das in Deutschland auch der Fall sein könnte, spornt mich das an, etwas Ähnliches zu erreichen. Dabei ist es ganz einfach: Der IFA versteht sich als Anwalt des Kunden in Finanzangelegenheiten. Der Ruf in Deutschland ist der des Produktverkäufers, dem es Einhalt zu bieten gilt. In Deutschland muss sich also nur die Perspektive des Beraters ein wenig ändern. Unsere Mitglieder verstehen das bereits so.
Was sind die Vorteile für Finanzberater?
- Imagegewinn und Differenzierung von der Masse durch unser Gütesiegel.
- Professioneller Austausch mit gleichgesinnten Kollegen sowie Horizonterweiterung durch unsere Themen und Inhalte während unserer Meetings.
Darüber hinaus beleuchten wir beispielsweise Fonds sehr viel tiefer als es der Produktverkäufer tut, kann oder möchte.
Und welchen Nutzen haben Kapitalanleger?
Das Beste, was einem Kapitalanleger widerfahren kann, ist, durch eines unserer Mitglieder beraten zu werden. Wir sind alle Anwalt des Kunden und keine Selbstoptimierer.
Haben Sie mit diesem Service-Angebot ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland?
Ich kenne keine andere Organisation in Deutschland, welche sich aktiv um eine Verbesserung der unabhängigen Finanzberatung bemüht. An oberster Stelle steht bei uns Transparenz. Wir meinen, dass der Weg einer Selbstverpflichtung besser ist als weitere, nicht nachvollziehbare Restriktionen aus den gesetzlichen Rahmenbedingungen heraus. Unsere Initiative ist also ein Apell an den Qualitätsanspruch des Beraters und nicht an den Kaufmann. Das heisst natürlich nicht, dass unsere Mitglieder am Hungertuch nagen - ganz im Gegenteil. Kunden danken dieses Engagement mit Vertrauen.
Jüngst haben Sie eine vielbeachtete Studie zum Thema «Kosten von Fonds» publiziert. Können Sie ein paar Worte dazu sagen?
Die Message ist ganz simpel: Je weniger Kosten in beispielsweise einem Fonds anfallen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Manager ein gutes Ergebnis für den Anleger herausholt. Drei Prozent weniger Kosten pro Jahr bedeuten entweder Mehrertrag für den Kunden oder alternativ weniger Risiko. Das belegt ja nicht nur unsere Studie.
Aktive Manager sind ja nicht persé schlecht, wie wir es auch belegen. Sie scheitern aber häufig an den selbst auferlegten Kostenhürden. In unserer Studie gibt es zahlreiche Beispiele dafür, welche Anbieter man besser meidet und welche getrost allokiert werden können. Da gibt es manche Überraschungen, mit denen man nicht gerechnet hätte. Gerade bei den aktuell beliebten Vermögensverwaltungsfonds lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen. Und dieser Blick wird durch unsere Studie erstmals möglich.
So verstehen wir Transparenz und Beratungsqualität.
Was sind Ihre weiteren Pläne?
Gepflegtes und homogenes Wachstum unseres Instituts, die Fortführung unserer Studienreihe, Produktanbieter zu anlegerfreundlichen Initiativen motivieren. Last but not least haben wir noch einige Überraschungen parat, weil unseren Mitgliedern die Ideen einfach nicht ausgehen. Und das ist gut so.
Hartmut Petersmann hat seine Karriereleiter in der Versicherungsbranche im Vertrieb begonnen und wechselte bereits 1990 auf die Investmentseite. Ab 1995 verhalf er dem Bankhaus Metzler zu rasantem Wachstum durch den Aufbau des Publikumsfondsgeschäfts sowie der Handelsplattform MFX. Ab 2004 war er dort Partner. In 2014 gründete er das Petersmann Institut.