Sektor-ETF-Powerhouse und Vorreiter bei Fixed Income

30.11.2018
Herr Wenger, Ihr Unternehmen hat jüngst einen weiteren «Sektor-ETF» an der Schweizer Börse kotiert. Können Sie dazu ein paar Worte sagen?
State Street Global Advisors hat im September einen neuen ETF auf die US-Kommunikationsdienste aufgelegt, den «SPDR S&P U.S. Communication Services UCITS ETF». Der Hintergrund ist eine grundlegende Änderung in den globalen Sektor-Klassifikationsstandards, den sogenannten GICS-Standards, wodurch der erweiterte Sektor der Kommunikationsdienste als Nachfolger der Telekommunikationsdienste entstanden ist und jetzt zirka 10 Prozent der Unternehmen im S&P 500 Index repräsentiert. Der Sektor Kommunikationsdienste ist aus verschiedenen Gründen ein sehr interessanter Sektor für Anleger, sind doch darin mit Netflix, Facebook und Alphabet - die Muttergesellschaft von Google - einige der populärsten und bekanntesten Werte des S&P 500 Index vertreten.
Neben S&P setzt der Indexprovider MSCI ebenfalls im Rahmen seiner jährlichen Indexanpassung diese Änderung um.
State Street ist bekannt für sein «Sektor»-Angebot. Wie gross ist es genau?
State Street Global Advisors ist das globale Sektor-Powerhouse mit mehr als 160 Mrd. US-Dollar investierten Kundenvermögen in Sektor-ETFs. Aktiensektoren sind ein effizientes Instrument, Mehrwert in einem Portfolio zu schaffen. Investoren können sich mit Aktiensektoren je nach Wirtschaftszyklus defensiver oder offensiver positionieren und somit den breiten Markt schlagen sowie das Risiko/Rendite-Verhältnis optimieren. Eine weitere Einsatzmöglichkeit besteht darin, mit Sektor-ETFs thematisch in Megatrends zu investieren.
Machen wir schon einen Rückblick aufs laufende Jahr: sind Sie zufrieden?
Wir sind mit dem laufenden Jahr zufrieden und konnten trotz der zunehmend herausfordernden Märkte in Europa überproportional zu unserem Marktanteil wachsen. Neben unserer bereits erwähnten Vorreiterrolle im Bereich der Aktiensektoren, sind es vor allem Smart-Beta- und Fixed-Income-Strategien, die bei uns im Fokus sind.
Wir haben in diesem Zusammenhang auch konkrete Orientierungshilfen für Anleger geschaffen. Der kürzlich lancierte «Bond Compass» ermöglicht es Anlegern, in komprimierter Form einen exklusiven Einblick in den Fixed-Income-Markt zu bekommen - unter anderem mit einer Momentaufnahme der Transaktionen und Bestände, basierend auf Vermögenswerten in Höhe von 10 Billionen US-Dollar. Die Daten hierzu stammen von State Street Global Markets, einer Division, die in unserem Mutterhaus, dem weltgrössten Wertpapierverwahrer, angesiedelt ist. Zusätzlich enthält der «Bond Compass» auch einen Anlageausblick auf das kommende Quartal und gibt wertvolle Tipps zur Positionierung des Portfolios.
Welche ETFs wurden besonders stark nachgefragt?
Besonders starke Nachfrage sahen wir in diesem Jahr nach US-Aktien, so ist unser UCITS-ETF auf den S&P 500 Index, der «SPDR ETF», mit den stärksten Zuflüssen. Im Sektorbereich waren europäische Finanzwerte besonders gefragt, gefolgt von Energieunternehmen. Bei den Anleihen sahen wir die grösste Nachfrage nach europäischen Unternehmensanleihen am kurzen Ende der Kurve und auch im «Global Aggregate ETF» als breites, diversifiziertes Anleiheninvestment.
Was planen Sie für die nähere Zukunft?
Neben dem schon erwähnten «SPDR S&P U.S. Communication Services UCITS ETF» haben wir in diesem Jahr eine Reihe neuer Strategien emittiert, wie zum Beispiel den «SPDR Bloomberg Barclays Global Aggregate Bond UCITS ETF», und auch bei bereits existierenden Fonds wurden vermehrt währungsgesicherte Anteilsklassen aufgelegt. Wir erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzen wird und wir in diesem Bereich für unsere Kunden relevante Themen abdecken und somit eine Reihe weiterer innovativer Produkte entwickeln werden.
Bernhard Wenger ist bei State Street Global Advisors für die Geschäftsentwicklung und den Vertrieb von «SPDR ETFs» in der Schweiz verantwortlich. Zuvor war er bei ETF Securities tätig, wo er zuletzt als Head of European Distribution den Vertrieb geleitet hat. Im Weiteren hatte Bernhard Wenger leitende Positionen bei Morgan Stanley, HSBC und BNP Paribas inne und verfügt über einen «European Master in Management» der ESCP Europe (Paris, Oxford, Berlin).