Stabile Erträge mit aktiv gemanagten Risikoprämien

29.09.2017
Herr Crasovschi, was gibt es Neues aus Ihrem Haus zu berichten?
Seit unserem letzten Interview im Mai ist in der Tat wieder einiges passiert. Besonders erwähnenswert ist aus meiner Sicht, dass unser «Absolute Return Multi Premium Fonds» mittlerweile über 50 Mio. Euro Volumen an Anlagegeldern verwaltet und wir bereits den zweiten deutschen VAG-Investor für uns gewinnen konnten. Weiterhin haben wir uns auch personell verstärkt und mit Arthur Templer einen Senior Portfolio- und Risikomanager von der SwissLife Deutschland gewinnen können. Alles in allem ist die Entwicklung in den letzten Monaten sehr erfreulich gewesen - im Übrigen auch in Bezug auf die Performance des Fonds - und wir arbeiten intensiv daran, diesen Weg weiterzugehen.
Können Sie etwas zur Investorenstruktur sagen?
Wir haben in unseren beiden Anteilsklassen eine grosse Vielzahl an Investoren aus Deutschland und Österreich, aufgeteilt zu ca. zwei Dritteln in der institutionellen Klasse und ca. einem Drittel in der Retail-Klasse. Zur Stabilität des Fondsvermögens trägt sicherlich auch bei, dass bisher kein einzelner Investor mehr als 10 Prozent des gesamten Fondsvolumens hält. Das Vermögen in der Retail-Klasse ist seit der Teilnahme an der Universal ChampionsTour im März deutlich gestiegen und wir sehen weiterhin kontinuierliche Zuflüsse. In Bezug auf die institutionelle Anteilsklasse ist es sehr erfreulich, dass wir nun verstärkt von professionellen Kapitalanlegern wie Asset Manager, Family Offices, Privatbanken, Vermögensverwalter und Versicherungen eingesetzt werden.
Was ist das hauptsächliche Merkmal Ihres Angebots?
Die wesentlichen Merkmale unseres Fonds sind zum einen das klare Ertrags-Risiko-Profil (4 bis 5 Prozent Zielrendite nach Kosten bei einstelliger Volatilität / Drawdown, möglichst marktunabhängig) und zum anderen die aktive Investmentstrategie inklusive der eingesetzten Instrumente. Wir setzten unsere Handelsideen in Bezug auf globale Multi-Asset-Risikoprämien vor allem über Derivate um und können somit mathematische Auszahlungsprofile, weitgehend unabhängig von Ertrags- und Risikoprognosen (Markowitz), generieren. Klassische Instrumente wie Aktien, traditionelle Anleihen, ETFs oder Rohstoffe kommen bei uns generell nicht zum Einsatz. Ebenso verzichten wir grundsätzlich auf quantitative Handelsstrategien. Viele unserer Investoren geben uns diesbezüglich eine sehr positive Rückmeldung, da aufgrund der Andersartigkeit unseres Ansatzes eine effektive Diversifikation in ausgewogenen Portfolien ermöglicht werden sollte.
Wie unterscheiden Sie sich von Hedgefonds oder Liquid Alternatives?
Eine pauschale Aussage ist hier nicht möglich, da das Feld der Hedgefonds und Liquid Alternatives sehr breit ist mit einem heterogenen Angebot an Strategien. Generell kann man aber einige Punkte herausstellen, die uns unterscheiden. Dadurch, dass wir einen in Deutschland aufgelegten UCITS-Fonds beraten, müssen sich Anleger in Bezug auf Due Diligence, Regulierung, Steuer und Transparenz wahrscheinlich weniger Gedanken machen als bei manchem Hedgefonds. Ein wesentlicher Unterschied, im Übrigen auch zu vielen Liquid Alternatives im UCITS-Mantel, ist zudem unsere günstigere Kostenstruktur (es wird keine Performance Fee und keine Rücknahmegebühr berechnet) sowie die Handelbarkeit des Fonds (bei uns börsentäglich). Die tägliche Kursversorgung sollten Interessierte auch berücksichtigen, wenn unterschiedliche Fonds miteinander verglichen werden.
Wie lauten Ihre Ziele für die nächsten Monate?
Unsere Ziele haben sich nicht verändert. Wir wollen weiterhin eine möglichst stabile Rendite von 4 bis 5 Prozent nach Kosten für unsere Investoren erwirtschaften und dabei versuchen, das Risiko in Bezug auf Volatilität und Drawdown möglichst gering zu halten. Seit Auflage des Fonds ist uns das ganz gut gelungen mit einer Rendite nach Kosten von 6,6 Prozent p.a. und einer Volatilität von nur 3,8 Prozent. Der maximale Kursverlust lag während des Brexits bei nur 3,3 Prozent und war bereits nach drei Tagen wieder vollständig aufgeholt (Stand: 22.09.2017). Alle diese Parameter beziehen sich wie schon erwähnt auf tägliche Kursbewertungen, weniger liquide Fonds sind also nicht direkt vergleichbar. Wichtig zu betonen ist aber auch, dass Wertschwankungen (Volatilität) unseres Fonds aufgrund der eingesetzten Derivate nicht unbedingt gleichbedeutend sind mit Kursverlusten. Anleger können das eher mit einer Anleihe vergleichen als mit Aktien. Eine Anleihe kann auch im Kurs schwanken, aber wenn der Emittent bis zur Fälligkeit nicht ausfällt, gibt es normalerweise eine volle Rückzahlung des Kapitals. Viele unserer Derivate funktionieren ähnlich, weshalb uns zwischenzeitliche Kursschwankungen nicht beunruhigen.
Sergej Crasovschi ist Gründer und Geschäftsführer der Portfolio Advice GmbH und verfügt über mehr als 15 Jahre Berufserfahrung bei internationalen Banken mit Fokus auf Multi-Asset-Risikoprämien und der Beratung von institutionellen Investoren in Deutschland und Österreich. Während dieser Zeit hat er zahlreiche Transaktionen umgesetzt und innovative Lösungen erfolgreich entwickelt und implementiert. Er ist Initiator und Berater des «Absolute Return Multi Premium Fonds» mit Fokus auf aktiv gemanagte globale Multi-Asset-Risikoprämien.