Starke Nachfrage nach individuellen ESG-Lösungen

Head of Switzerland & Liechtenstein, ETF Business Development
Invesco Asset Management (Schweiz) AG, Zürich
etf.invesco.com
29.11.2021
Herr Pouyan, welches waren in diesem Jahr die wichtigsten Entwicklungen Ihres Hauses für den Schweizer Markt?
Gemeinsam mit Anlegern vor Ort haben wir beständig daran gearbeitet, deren Bedürfnisse besser zu verstehen. Aufgrund der dadurch erlangten Erkenntnisse haben wir zum Beispiel unser Kernangebot im Bereich ESG erweitert und zwei ETFs aufgenommen, die auf saubere Energietechnologien setzen. Ferner haben wir uns dieses Jahr mit Fachunternehmen - WilderHill und MAC Solar - zusammengetan, um ETFs zu lancieren, die auf deren innovativen Indizes für saubere Energien bzw. Solarenergie basieren. Wir haben zudem unsere langjährige Partnerschaft mit der Nasdaq verstärkt, um ETFs auf den Markt zu bringen, die über den Nasdaq Next Generation 100 Index die «nächste Generation» innovativer Nasdaq-Unternehmen abbilden, sowie den ersten ETF in Europa, der den Nasdaq-100 ESG Index nachbildet.
Und welche drei ETFs waren am erfolgreichsten punkto Neugeldzufluss?
Am stärksten gefragt waren Engagements in US-amerikanische Kerntitel, da sowohl die Standard- als auch die ESG-Version unserer S&P 500 und MSCI USA ETFs die ersten zehn Monate des Jahres 2021 vier der sechs Topplätze belegten. Auch unser AT1 Capital Bond ETF war bei Anlegern sehr beliebt, die ihre Portfolios diversifizieren wollen und nach zusätzlicher Rendite streben.
Gibt es auch Sektoren und Themen, die bei Investoren «out» sind?
Einen bestimmten Sektor auszumachen, der absolut nicht in der Gunst der Anleger steht, ist schwierig, vor allem in diesem sehr ereignisreichen Jahr. Wenn wir uns Daten für die Branchen an sich ansehen, scheinen bei den europäischen Aktien und Goldprodukten in den ersten zehn Monaten Gelder abgeflossen zu sein, aber selbst so gab es für beide Anlageklassen noch positive Monate und unser Physical Gold ETC konnte im Laufe des Jahres Nettozuflüsse verbuchen. Dies betont, wie wichtig es ist, dass Anlagethemen langfristig ihre Berechtigung haben und nicht nur einem Trend folgen.
Der Ruf nach ESG wird immer lauter. Was ist Ihre Antwort darauf?
Die Nachfrage nach ESG-Lösungen hat weiter an Dynamik gewonnen, da 45 Prozent der Nettogesamtzuflüsse in diesem Jahr in ESG-ETFs flossen. Zunehmend zeigt sich, dass ESG-Investoren eine grosse Bandbreite an Zielen verfolgen, es gibt also keine «Einheitslösung». Bei den Kernbeständen sehen wir eine starke Nachfrage - wobei die Anleger ein ähnliches Renditeprofil wünschen wie beim Standard-Benchmark, aber mit wesentlichem Augenmerk auf den Bereich ESG. Auch «erstklassige» Ansätze erfuhren eine starke Nachfrage, vor allem von Anlegern, die sich weniger um den Tracking Error sorgen. Gleiches gilt für Themen-ETFs, zum Beispiel auf saubere Energien und andere Klimaaspekte.
Was hat Ihnen persönlich in diesem Jahr viel Freude gemacht, und was wünschen Sie sich am meisten fürs kommende Jahr?
Wieder Freunde und Familie treffen zu können und Sport zu treiben, habe ich sehr genossen. Für nächstes Jahr wünsche ich mir, die Zeit zu finden, um tiefer in einen Bereich einzutauchen, der mir eher neu ist. In der Vergangenheit waren das zum Beispiel Themen wie die Blockchain.
Link zum Disclaimer
Nima Pouyan, Head Invesco ETF Switzerland & Liechtenstein ist für die Weiterentwicklung des Geschäfts in der Schweiz verantwortlich und arbeitet eng mit Banken, Vermögensverwaltern, Asset Managern und institutionellen Kunden aus dem Versicherungs- und Unternehmenssektor zusammen. Nima Pouyan kommt von der Deutschen Bank, wo er zuletzt als Vice President für den Vertrieb passiver Anlageprodukte in der Schweiz und dem Mittleren Osten verantwortlich war und zuvor führende Positionen bei DWS und Deutsche Bank Wealth Management innehatte.