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«Traditionelle Index­konzepte haben es bei unseren Experten in der Produkt­entwicklung inzwischen schwer»

Claus Hecher
Claus Hecher
Head of Business Development ETF & Index Solutions - Deutschland, Öster­reich, Deutsch­schweiz
BNP Paribas Asset Management, München easy.bnpparibas.de

02.12.2019

Herr Hecher, BNP Paribas Asset Management bietet seit mehr als zehn Jahren ETFs auf Immobilien­aktien­indizes an und hat nun sein Angebot um eine «grüne Index­variante» ergänzt. Was ist darunter zu verstehen, wie interessant ist dieser Sektor aus Anleger­sicht?

Das Angebot an nachhaltigen Immo­bilien­port­folios ist zurzeit noch gering im Vergleich zu Anlage­klassen wie Aktien und Anleihen. Unser ETF auf einen Immo­bilien­index, der syste­matisch Nach­hal­tig­keits­faktoren berück­sichtigt, ermöglicht Anlegern ihren CO2-Fuss­abdruck zu senken und einen Beitrag zur Begrenzung der Erder­wärmung auf unter zwei Grad zu leisten.

Wer entscheidet über die Auswahl und was sind dabei die Auswahl­kriterien?

Bei einem ETF gibt es anders als bei aktiven Fonds keinen Fonds­manager, der die Unter­nehmen aussucht. Diese Entschei­dungen werden anhand des Index­regel­werk getroffen. Der «FTSE EPRA/NAREIT Deve­loped Europe ex-UK Green Index» gewichtet seine Kompo­nenten anhand von zwei Nach­haltig­keits­kriterien: Energie­verbrauch und Green-Building-Zerti­fikate. Somit werden die Index­kompo­nenten grund­sätzlich neu gewichtet, um ein höheres Enga­gement in den Immo­bilien­gesell­schaften mit soliden Nach­haltig­keits­ergeb­nissen in ihren Objekt­port­folios zu bieten.

Welche Bedeutung haben Immobilien-ETFs allgemein für das Gesamt­portfolio, was sind dabei die Besonder­heiten gegenüber anderen Aktien-ETFs, auf die Anleger achten sollten?

Für börsennotierte Immo­bilientitel spricht insbe­son­dere die höhere Liqui­dität, die Anleger neben der Rendite und dem Infla­tions­ausgleich über­zeugt. Ein weiteres Argument ist die niedrige Korre­lation zu Aktien, Anleihen und Roh­stoffen. Immo­bilien­indizes erzielen somit eine echte Diver­sifi­kation im Portfolio.

Einer der Schwerpunkte von BNP Paribas Easy ETF ist bereits seit Jahren das Thema Nachhal­tigkeit. Institu­tionelle Investoren nutzen schon seit längerer Zeit solche Investments, werden sie nun auch bei Privat­investoren mehr nachgefragt?

In der Tat wächst die Nachfrage nach nachhal­tigen ETFs auch bei Privat­inves­toren. Wir können dies zum Beispiel an den steigenden Abschluss­zahlen für ETF-Spar­pläne bei der Consors­bank für unser Angebot fest­stellen. Die Vermö­gens­ver­waltung der Privat­banken bietet zunehmend Varianten an, die die Asset Allo­cation mit nachhal­tigen Vermö­gens­bau­steinen im Kunden­depot imple­men­tieren. Da spielen ETFs auf nachhal­tige Indizes immer dann eine Rolle, wenn kosten­günstige und transpa­rente Lösungen gefragt sind.

Was sind die aktuellen und zukünftigen Trends im Bereich nachhaltige Index­fonds?

Nachhaltige Aktien-ETFs auf globale und regionale Indizes haben sich längst etabliert. Neu sind ETFs, die konkrete Anlage­themen abdecken wie das der Kreis­lauf­wirt­schaft. Der «BNP Paribas Easy ECPI Circular Economy Leaders UCITS ETF» zum Beispiel investiert in Unter­nehmen, die diese Idee der Ressourcen­schonung welt­weit nach vorne gebracht haben. Zudem bieten wir drei ETFs auf in Euro deno­mi­nierte Unter­nehmens­anleihen mit guter Bonität und Auswahl nach sozial verant­wortlichen Regeln an, die sich in ihrer durch­schnitt­lichen Lauf­zeit unter­scheiden. Für andere Anleihe­typen sehen wir durchaus noch Potenzial für Neuauflagen.

Die Konkurrenz im Bereich Nachhaltigkeit wird immer grösser. Was unterscheidet beispielsweise den «BNP Paribas Easy World SRI S-Series 5% Capped UCITS ETF» von anderen Produkten auf ähnliche Indizes?

Das SRI-Indexkonzept schliesst im ersten Schritt grund­sätzlich Unter­nehmen aus dem Invest­ment­uni­versum aus, die in den umstrittenen Geschäfts­feldern Alkohol, Glücks­spiel, Tabak, Rüstung, Feuer­waffen, Porno­graphie, gen­technisch verän­derte Orga­nismen und Kern­energie aktiv sind. Im zweiten Schritt werden nach einem Best-in-Class Ansatz alle Gesell­schaften ergänzt, die hinsichtlich ihres ESG-Ratings (mindestens «BB» auf einer sieben­stufigen Skala zwischen «AAA» und «CCC»), ihrer Sektor­zuge­hörig­keit und Unter­nehmens­grösse geeignet sind. Somit sollen mate­rielle ESG-Risiken reduziert und Chancen identi­fiziert werden. Schliesslich gelten Mindest­standards hinsichtlich der vom Kontro­versen-Research verge­benen Punkt­zahlen bei der Ana­lyse und Über­wachung von Kontro­versen wie Verstösse gegen inter­natio­nale Normen der Vereinten Nationen und rele­vanten Nicht­regie­rungs­orga­nisa­tionen. Ziel ist die Mini­mierung von Repu­tations­risiken. Themen sind dabei Umwelt, Menschen­rechte, Arbeit­nehmer­rechte, Liefer­ketten sowie die Unter­nehmens­führung. Für unseren ETF haben wir eine Index­variante mit einer Gewich­tungs­ober­grenze in Höhe von 5 Prozent pro Titel gewählt, um eine Konzen­tration des Index­port­folios zugunsten von Aktien mit der höchsten Markt­kapi­tali­sierung zu vermeiden. Der Zusatz «S-Series» steht für strengere Umsatz­grenzen bei Ausschlüssen von Unter­nehmen, deren Tätig­keit unmittelbar mit fossilen Brenn­stoffen in Zusammen­hang steht. Dies betrifft sowohl die Suche nach fossilen Energie­trägern, deren Gewinnung, Verar­beitung, Transport und Lagerung als auch die Erzeugung von Strom aus solchen Roh­stoffen. Für den Sektor Kern­energie gelten strengere Umsatz­höchst­grenzen. Mit dieser Variante haben wir ein Allein­stellung­merkmal, das wir so für die Anlage­regionen Welt, Europa, Eurozone, USA, Japan und Schwellen­länder unseren Anlegern anbieten.

Ein häufig geäusserter Vorbehalt gegenüber nachhaltigen Geld­anlagen sind Rendite­einbussen im Vergleich zu traditionellen Anlagen. Wie sieht es bei diesem Index aus?

Der MSCI World SRI S-Series 5% Capped Index wird seit 30. November 2015 berechnet und weist eine durch­schnitt­liche annuali­sierte Netto­rendite von 9,88 Prozent auf, während der MSCI World Index 8,99 Prozent zeigt (Quelle: MSCI).

Darüber hinaus bieten Sie auch einen Low-Carbon-ETF an. Wie funktioniert dieser?

Bereits vor elf Jahren haben wir diesen «Klassiker» unter den nachhal­tigen ETFs aufgelegt. Der von der Börse Euro­next einge­führte Low Carbon 100 Europe Index bildet die Wert­ent­wicklung von 100 euro­päischen Gross­unter­nehmen ab, die im Hinblick auf CO2-Emissionen in ihrem jewei­ligen Sektor am besten bewertet werden und keiner umstrittenen Tätig­keiten nachgehen, beispiels­weise mit Waffen oder Rüstungs­gütern handeln. Hier handelt es sich also um einen «Best-in-Class»-Ansatz, der nur die «Klassen­besten» in den Index aufnimmt. Auf der Basis des Researchs der beiden Agen­turen Carbone 4 und CDP wählt Euronext aus einem Ausgangs­uni­versum von 300 Firmen aktuell 91 Unter­nehmen aus, die in ihrer jewei­ligen Branche die geringsten CO2-Emissionen ausweisen. Dazu kommen weitere neun Firmen, die für das Thema Energie­wende stehen und zu den 1.000 euro­päischen Unter­nehmen mit der grössten Markt­kapita­lisierung gehören müssen. Sie müssen mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes mit CO2-armen Techno­logien erwirt­schaften und zu einem der folgenden sechs Sektoren gehören: alter­native Energien, Bau, Strom, elek­trische und elektro­nische Ausrüstung, indus­trielles Engineering und Verkehr.

BNP Paribas Asset Management legt viel Wert darauf, dass es seine Stimm­rechte bei den Haupt­versammlungen selbst wahrnimmt. Welche Vorteile hat das für den Anleger, warum sollte man solche Produkte bevorzugen?

Anleger, die sich bewusst für nachhal­tige ETFs entschieden haben, sollten Gewissheit haben, dass das Gesamt­paket stimmt. BNP Paribas Asset Mana­gement hat zu Beginn dieses Jahres bekannt­ge­geben, innerhalb von zwei Jahren ESG-Kriterien bei allen Invest­ment­prozessen zu integrieren. Unser Sustai­nabi­lity Team mit über zwanzig Spezia­listen ist auch für den Bereich Steward­ship zuständig. Alle Stimm­rechte, egal ob aus aktiv oder passiv gema­nagten Fonds, werden ohne Einschaltung von Dienst­leistern selbst ausgeübt. Dabei werden alle Beschluss­vorlagen kritisch geprüft, auch im Hinblick auf Nach­haltig­keits­kriterien. Der Anteil der Gegen­stimmen lag im Jahr 2018 welt­weit bei 21,9 Prozent. Auf den verant­wortungs­vollen Umgang mit Aktionärs­rechten sollte der ETF-Anleger seinen Anbieter durchaus prüfen.

Einer der Verkaufsschlager neben dem Nachhaltigkeits­bereich ist nach wie vor der ETF auf den US-Leit­index S&P 500. Was ist das Besondere daran, warum erwirtschaftet er unter dem Strich die höchste Netto­rendite?

Wir vereinnahmen in unserem ETF auf den S&P 500 Index konstruk­tions­bedingt (synthe­tische Nachbildung eines Qualified Index) die Dividenden ohne Steuer­abzug. Lediglich physisch repli­zierte ETFs zahlen je nach Domizi­lierung 15 bis 30 Prozent Quellen­steuer. Betrachtet man die aktuellen Daten zur US-Divi­denden­rendite, liegen synthe­tische ETFs dieses Jahr rund 56 Basis­punkte vor den physisch repli­zierenden ETFs. Das erklärt zunächst die generelle Outper­for­mance der synthe­tischen ETFs gegen­über den physischen ETFs. Dass unser ETF im Vergleich zu anderen synthe­tisch repli­zie­renden ETFs eine bessere Wert­ent­wicklung aufweist, liegt in der Qualität unseres Index Portfolio Mana­gement Teams in Paris, das in einer offenen Archi­tektur arbeitet. Dies bedeutet, dass es aus poten­ziellen Swap-Partnern im Rahmen der Auswahl­prozesse dieje­nigen auswählt, die die besten Kondi­tionen und Lauf­zeiten bieten und die beste Bonität aufweisen. Aktuell arbeiten wir mit insgesamt sieben Geschäfts­partnern zusammen.

Das Jahr 2019 neigt sich dem Ende. Wie war BNP Paribas Asset Management mit dem Jahr zufrieden, was sind die Ziele für das kommende Jahr im ETF-Geschäft?

Wir freuen uns darüber, dass wir in Europa wohl zu den drei grössten Anbietern von ETFs mit Schwer­punkt ESG gehören. Wir verwalten 4,9 Mrd. Euro in ETF- und Index­fonds­anteils­klassen, die Indizes mit ESG- bzw. SRI-Kriterien abbilden (Stichtag: 23.10.2019, Quelle: BNP Paribas Asset Mana­gement). Der Fokus liegt im nächsten Jahr weiterhin auf nachhal­tige Index­produkte. Tradi­tio­nelle Index­konzepte haben es bei unseren Experten in der Produkt­ent­wicklung inzwischen schwer.

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Zur Person
Claus Hecher leitet seit Juli 2016 das ETF-Geschäft von BNP Paribas Asset Mana­gement im deutsch­sprachigen Raum. Nach mehreren Jahren im Deri­vate­geschäft ist er seit 2008 in der ETF-Branche tätig.
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