«Unsere Smart Beta ETFs bieten das Beste aus zwei Welten»

Country Head
Franklin Templeton Switzerland Ltd., Zürich
franklintempleton.ch/libertyshares
02.03.2018
Herr Lutz, herzlich willkommen in der Schweiz mit Ihren ETFs! War der 26. Februar 2018 für Sie ein besonderer Tag?
Mein Team und ich waren aufgeregt und sehr gut gelaunt, das können Sie mir glauben! Wir hatten auch eine schöne «Bell Ringing Ceremony» an der SIX, um die Fonds gebührend einzuläuten. Franklin Templeton ist seit 20 Jahren hier in der Schweiz als aktiver Manager bekannt und nun werden wir auch zu einem ETF Player. Dieser Tag markiert also sicherlich einen wichtigen Meilenstein für unser Geschäft in der Schweiz.
Sie sind mit dem Schritt nicht alleine, verschiedene Vermögensverwalter bieten inzwischen «Aktiv» und «Passiv» unter einem Dach an. Wie erklären Sie sich den Trend und wie unterscheiden Sie sich?
Auch wenn wir jetzt in der Schweiz in den ETF-Markt vorgestossen sind: Unser Schwerpunkt liegt auf der aktiven Portfolioverwaltung und gerade im aktuellen Marktumfeld werden wir gefragt Portfolios zu bauen, die möglichst wenig mit traditionellen Anlageklassen korrelieren. Ich denke aber ganz grundsätzlich, dass die harten Fronten zwischen «Aktiv» und «Passiv» zunehmend verschwinden. Die «aktive» und die «passive» Welt bestehen nebeneinander. Jede erfüllt eine andere Rolle in einem insgesamt diversifizierten Portfolio. Bei Smart Beta haben wir den Spezialfall, dass die «aktive» und «passive» Welt miteinander verschmelzen und das Beste aus diesen zwei Welten angeboten werden kann: Der Charme fundamentaler Titelselektion beruhend auf einem systematischen Ansatz.
Wie laufen damit die Geschäfte in den USA?
In den USA spielen wir bereits die gesamte Klaviatur von ETFs. Dort haben insbesondere zwei ETFs einen Blitzstart hingelegt, was die Zuflüsse betrifft: der Multifaktor- Schwellenländer-ETF und ein Multifaktor-ETF auf US-Aktien. Diese Fonds sind jeweils mehrere 100 Mio. US-Dollar schwer, nachdem sie 2016 gelauncht wurden.
In welchen Details unterscheiden sich Ihre Smart Beta ETFs von der Vielzahl bereits kotierter ähnlicher Produkte an der Schweizer Börse?
Üblicherweise berücksichtigen andere Smart Beta ETFs nur einen oder maximal zwei Faktoren, indem sie beispielsweise Wertpapiere nach einem «Value»-Ansatz übergewichten oder indem sie dividendenstarke Aktien bevorzugen. Unser Franklin LibertyQ-Fondsangebot berücksichtigt vier Faktoren: Qualität bei 50 Prozent, Value bei 30 Prozent, Momentum und (geringe) Volatilität (jeweils 10 Prozent). Diese Gewichtung ist einzigartig und ein Differenzierungsmerkmal gegenüber bestehenden Angeboten. Jeder Faktor hat seine Zeit. Wir diversifizieren mit den vier Faktoren stärker als andere und sollten so langfristig besser abschneiden.
Welche Ziele haben Sie mit der Neulancierung in unserem Land für 2018?
Das gute ist, wir haben Zeit und unsere Muttergesellschaft in Kalifornien erwartet nicht, dass wir gleich in den ersten zwei Jahren hunderte Millionen US-Dollar an Zuflüssen bekommen. Realistischer Weise warten Kunden erst einmal ab, wie die ETFs in bestimmten Marktphasen abschneiden und ob sie halten was sie versprechen. Und seit Auflage verhalten sich die Fonds wie zu erwarten war, was uns alle hier sehr optimistisch stimmt.
Patrick Lutz ist seit 2008 bei Franklin Templeton und hatte seither verschiedene Funktionen inne, zuletzt als Head of Retail Sales Schweiz. Er verfügt über langjährige Branchenerfahrung und begann seine Karriere im Schweizer Finanzmarkt vor 27 Jahren. Vor seinem Wechsel zu Franklin Templeton war Patrick Lutz Sales Manager bei Schroder & Co Bank AG. Davor war er als Fondsanalyst und Portfolio Manager bei der Zürcher Kantonalbank tätig. Er absolvierte seinen Bachelor of Science BSc an der Höheren Wirtschafts- und Verwaltungsschule HWV Zürich und ist Certified International Investment Analyst (CIIA/AZEK).