Viel Potenzial für 2018 im Sponsored Funds Segment

24.11.2017
Frau Pool, man hört im Markt, dass in diesem Jahr gehörig Schwung ins «Sponsored Funds Segment» an der Schweizer Börse gekommen ist. Können Sie das bestätigen?
In der Tat, Volumen und Nachfrage steigen weiterhin. Ausserdem verlagern sich mit technischem Fortschritt, digitalem Wandel und regulatorischen Anforderungen immer mehr Transaktionen auf automatisierte Plattformen. Im SIX Swiss Exchange Sponsored Funds Segment lassen sich klassische Anlagefonds basierend auf modernster Börsentechnologie wie Aktien oder Exchange Traded Funds (ETFs) handeln. Das trifft nicht nur den Nerv der Zeit, das schafft auch Mehrwert für Investoren.
Was sind die Haupttreiber dieser höchst erfreulichen Entwicklung?
Sicherlich die jederzeitige Handelbarkeit, die mit dem Handelssegment der Schweizer Börse auch bei klassischen Anlagefonds zur Verfügung steht. Investoren wollen rasch auf Marktveränderungen reagieren und sind bei zunehmenden Volatilitäten an den Finanzmärkten immer weniger bereit, Anlagefonds zu einem unbekannten Preis zu handeln. Dies steht übrigens nicht im Widerspruch zum Vertrauen in den Fondsmanager, dass dieser längerfristig eine gute Leistung erzielt.
Nicht wenige Investoren meinen immer noch, ETFs wären die einzigen an der Börse gehandelten Fonds. Was entgegnen Sie in solchen Fällen?
Wir schildern das Preisfindungsverfahren und die unterschiedlichen Ausführungsparameter bei der herkömmlichen Ausgabe und Rücknahme von Anteilen zum Nettoinventarwert (NAV) über den Primärmarkt für klassische Anlagefonds. Dem stellen wir die standardisierte und automatisierte Auftragsausführung im Sponsored Funds Segment gegenüber. Die meisten Investoren lassen sich rasch von den Vorteilen des einfachen, transparenten und flexiblen Auftragswegs «Börse» überzeugen. Diesen kennen auch verschiedene Börsenplätze in Deutschland. Die Abwicklung via SIX Swiss Exchange erweist sich aber aufgrund von Liquidität, Spreads, Handel in Originalwährung und verpflichtender Kursstellung als deutlich attraktiver.
Auf den Punkt gebracht: Was sind die wichtigsten Vorteile des «Sponsored Funds Segment» zum herkömmlichen Kauf- und Verkaufsprozess von Anlagefonds?
Das Sponsored Funds Segment vereint das gefragte Produktsegment der klassischen Anlagefonds mit einer der weltweit führenden Börsenplattform und bietet Handelsteilnehmern und Anlegern somit einen echten Mehrwert. Dazu gehört auch die Auftragsaufgabe mit Preislimite. Neben der effizienten Auftragsabwicklung profitieren Anleger vom Schutz durch geregelte Handelsbedingungen an der Schweizer Börse.
Ihr Ausblick fürs 2018 - geht es in diesem Tempo weiter?
Wir erwarten im Jahr 2018 sogar eine Temposteigerung dank erhöhter Nachfrage und fortschreitender Automatisierung. Immer mehr Investoren erkennen die Vorteile des Börsenhandels in klassischen Anlagefonds. Dieser Auftragsweg steht im Einklang mit den neuen regulatorischen Anforderungen wie Vorhandels-Transparenz, einfachere und möglichst tiefe Handelskosten, Best Execution, die ab 2018 unter MiFID II für viele Finanzinstrumente in Kraft treten. Klassische Anlagefonds sind aber mehrheitlich davon ausgenommen.
Estelle Pool stiess 2014 zum Fondshandelsteam der Bank Julius Bär, um den Börsenhandel in klassischen Anlagefonds weiter zu etablieren. Das Team von Beat Auerbach, Oliver Heusser und Thomas Kägi leistete gemeinsam Pionierarbeit und führte das Handelssegment Sponsored Funds an der Schweizer Börse ein.