Währungsabsicherung ist ein «Must-have» für Schweizer Investoren

Director, Head of Passive Investments Switzerland, Austria & CEE Global Client Group, Deutsche Asset & Wealth Management
Deutsche Bank (Switzerland) Ltd., Zürich
etf.deutscheawm.com
17.07.2015
Herr Knüppel, werfen wir kurz einen Blick zurück: Was waren bei Ihnen die Highlights in der ersten Jahreshälfte?
Die Aufhebung der Koppelung des Schweizer Franken an den Euro am 15. Januar war in der Schweiz ein spürbares Ereignis. Schweizer Investoren haben erkannt, dass Währungsabsicherung ein «Must-have» ist. Als ETF-Anbieter haben wir sehr schnell reagiert und unser Angebot bei währungsgesicherten ETFs für die Schweiz ausgebaut. Ein Beispiel ist der in der Schweiz gelistete MSCI EMU CHF hedged. Auf Europa bezogen gibt es für uns zwei klare Highlights: Wir haben seit Jahresbeginn in Europa über fünf Milliarden Euro an neuen Geldern eingesammelt - vor allem mit physischen Produkten. Zudem konnten wir unsere Innovationsführerschaft im ETF-Bereich weiter ausbauen. Wir verschaffen internationalen Investoren einen Zugang zu Märkten, in die sie bisher nicht investieren konnten. Jüngstes Beispiel ist der chinesische Onshore-Bond-Markt.
Was haben Sie noch bis Ende Jahr in Planung?
Die Schweiz stellt für uns ein Fokusmarkt dar. Deshalb starten wir insbesondere hier auch eine Produkt-Offensive, um weiter zu wachsen. Konkret werden wir zahlreiche weitere ETFs in der Schweiz zum öffentlichen Vertrieb zulassen. Einen besonderen Schwerpunkt haben dabei währungsgesicherte ETFs - sei es Aktien-ETFs auf Japan, die USA und den DAX.
Ihre Geschäfte laufen also unter Volldampf…
Immer mehr Schweizer Investoren schätzen die Vorzüge, die ein ETF-Investment mit sich bringen: eine hohe Transparenz sowie Liquidität als auch die niedrigen Kosten. Alle Emittenten spüren diese Entwicklung. Die Deutsche AWM ist jedoch einer der wenigen globalen ETF-Anbieter, der sowohl ein breites Produktspektrum, eine hohe Anzahl physisch replizierender ETFs und zudem auch sehr kostengünstige CORE-ETFs liefert. Auch deswegen laufen unsere Geschäfte in der Tat unter Volldampf.
Smart Beta scheint ein grosser Trend zu sein beziehungsweise zu werden. Was bringt hier die Deutsche Bank auf die Waagschale?
Wir haben über zehn so genannte Smart-Beta-Strategien im Einsatz, wobei wir die Bezeichnung Strategic Beta bevorzugen. Das Interesse der Kunden an diesen Strategien nimmt in jüngster Zeit enorm zu. Auf der Aktienseite stehen dabei vor allem Faktor-ETFs im Vordergrund. Im Fixed-Income-Bereich werden wir voraussichtlich im Herbst europaweit einige interessante Strategien vorstellen können.
In welchen anderen Bereichen sind Sie in der Schweiz besonders stark aufgestellt?
Ein ganz klarer Trend sind Fixed Income ETFs. ETFs werden ja häufig vor allem mit Aktien in Verbindung gebracht, dabei haben Anleihen-ETFs dieses Jahr etwa gleich viele Mittelzuflüsse wie Aktien-ETFs verzeichnet. Hier sind wir sehr gut aufgestellt, was insbesondere für institutionelle Kunden wichtig ist.
Haben Sie ETFs mit einem Alleinstellungsmerkmal?
Obwohl ETFs sehr vergleichbare Produkte sind, können wir beispielsweise mit unserer CORE-ETF-Palette sehr kostengünstige Produkte anbieten. Einige Beispiele: der MSCI USA-ETF mit einer jährlichen Pauschalgebühr von 0,07 Prozent oder der DAX-ETF mit 0,09 Prozent.
Gibt es handfeste Punkte, warum man ETFs der Deutschen Bank Produkten von Mittbewerbern vorziehen soll?
Neben dem Angebot physischer ETFs ist die Anbietergrösse, insbesondere für institutionelle Kunden, ein wichtiges Auswahlkriterium. Als global agierendes Haus sind wir seit Jahren die klare Nummer Zwei in Europa - mit einer Produktpalette von über 300 ETFs und einem verwalteten Vermögen von über 55 Mrd. Euro.
Philip Knüppel (36) kam 2010 zur Deutschen Bank. Seit drei Jahren verantwortet er den ETF-Bereich in der Schweiz, in Österreich und Osteuropa.