«Währungsgesicherte ETFs sind elementar wichtig für Anleger»

Head Sales UBS ETF Switzerland & Liechtenstein, Global Asset Management
UBS AG, Zürich
ubs.com/etf
11.09.2015
Herr Müller, das Thema «Währungsabsicherung» wird bei ETFs immer populärer. Mehr und mehr Emittenten springen auf den Zug auf. Was sagen Sie dazu? UBS ETF gehört ja zu den Pionieren in diesem Geschäft.
Die wachsende Popularität währungsgesicherter ETFs zeigt deutlich, wie elementar wichtig das Thema für Anleger ist. Das liegt nicht zuletzt am volkswirtschaftlichen Umfeld. Denken Sie nur daran, wie oft und in wie vielen verschiedenen Zusammenhängen das Schlagwort vom «Währungskrieg» in den vergangenen Jahren die Schlagzeilen beherrscht hat: Es begann mit der extrem lockeren Geldpolitik in den USA und Grossbritannien, setzte sich in Japan sowie der Eurozone fort und ging weiter bis zur jüngsten Abwertung des chinesischen Renminbi. Praktisch jede grosse Weltwährung hat seit der Finanzkrise eine deutliche Schwächephase durchlaufen. Kaum jemand hat dies in seinen Portfolios so deutlich zu spüren bekommen wie Schweizer Anleger - denn der Franken wurde seit Jahren immer stärker. Wir haben die Relevanz des Themas früh erkannt und bieten Anlegern die breiteste Palette an währungsgesicherten ETFs.
Wie funktioniert die Währungsabsicherung mit UBS ETFs?
UBS ETFs sichern die Fremdwährungen der abgebildeten Indizes ab, indem jeweils ein Fremdwährungs-Forward zur 1-Monats-Forward-Rate verkauft wird. Dabei handelt es sich um Vereinbarungen zwischen Gegenparteien, die den Kauf bzw. Verkauf von Währungen zu einem im Voraus festgelegten Wechselkurs und Zeitpunkt ausüben. Die Währungsabsicherung bei einem ETF orientiert sich typischerweise an den Mechanismen, die im Regelbuch des Indexanbieters beschrieben sind.
Was bietet UBS ETF im Speziellen?
Eine ganze Menge: Währungsgesicherte UBS ETFs sind für praktisch alle wichtigen Anlageklassen verfügbar - für Aktien, Anleihen, Rohstoffe und sogar für Hedgefonds. So macht UBS ETF die Absicherung in einer Vielzahl von Währungen möglich: in Schweizer Franken, Euro, US-Dollar, Britischem Pfund und sogar in Singapur-Dollar. Eine derart breite Auswahl finden Schweizer Anleger nirgendwo sonst.
Für wie viele an der Schweizer Börse kotierte ETFs bieten Sie diese Lösung an?
Derzeit sind es über 70 verschiedene ETFs. Und wir arbeiten stetig daran, unser Angebot an währungsgesicherten Produkten für unsere Kunden weiter auszubauen.
Wo macht es mehr Sinn, bei Aktien oder bei Obligationen?
Das lässt sich so pauschal nicht sagen. Grundsätzlich ist die Absicherung von Wechselkursschwankungen für alle Anlageklassen sinnvoll - vorausgesetzt natürlich, dass sie zu den Anlagezielen eines Investors passt. Das liegt daran, dass Investoren nicht mit einer Risikoprämie dafür belohnt werden, dass sie Wechselkursrisiken tragen. Weil Obligationen tendenziell eine niedrigere Renditeerwartung haben als Aktien, kann das bei verzinslichen Wertpapieren sogar dazu führen, dass die eigentliche Renditeentwicklung der Anlageklasse völlig überlagert wird. Grundsätzlich bietet denn die Währungsabsicherung auch bei allen Anlageklassen den entscheidenden Vorteil: Das Devisenrisiko wird minimiert und der Anleger kann sich auf seine eigentliche Anlagestrategie konzentrieren.
Ist diese Innovation bei Privatanlegern schon angekommen?
Ja, viele unsere Produkte helfen Privatanlegern, die Kernpositionen in ihren Depots kosteneffizient gegen Wechselkursschwankungen abzusichern. Gerade für diese Anlegergruppe ist zudem die hohe Transparenz währungsgesicherter UBS ETFs ein gewichtiges Argument.
Rechnen Sie mit einer Welle von währungsgesicherten ETFs, die auf Schweizer Investoren zurollen wird?
Im Grunde decken UBS ETFs mit Währungsabsicherung heute schon sehr viele wichtige Anlageklassen, Währungen und Märkte ab. Wir haben also schon eine ziemlich grosse Welle ins Rollen gebracht. Allerdings ist es richtig, dass unsere Mitbewerber allmählich nachziehen. Die Welle dürfte also vorerst nicht abebben - zumal auch wir selbst nicht untätig sein werden und unser Angebot sinnvoll ergänzen werden. In jedem Fall ist die Entwicklung gut für den Anleger: Das breite Angebot ermöglicht ihm, immer mehr Positionen in seinem Depot gegen Wechselkursrisiken abzusichern.
Welche Rolle will UBS ETF bei diesem Prozess spielen?
Wir wollen weiterhin der Marktführer bei währungsgesicherten ETFs bleiben. Das heisst aber natürlich nicht, dass wir unser Angebot in diesem Bereich um jeden Preis ausbauen: Wir orientieren uns bei der Weiterentwicklung unseres Produktportfolios strikt an Kundenbedürfnissen und sind deshalb auch ständig mit unseren Kunden im Gespräch. Daher weiss ich, dass durchaus Bedarf an weiteren ETFs mit Absicherung gegen Wechselkursrisiken besteht.
Raimund Müller ist Leiter UBS ETF Switzerland & Liechtenstein. Seit seinem Eintritt ins Exchange Traded Funds-Team von UBS Global Asset Management in Zürich im Jahr 2012 ist er für die Kundenbetreuung in der Schweiz und in Liechtenstein zuständig. Vor dem Wechsel zu UBS arbeitete er zwei Jahre für die Deutsche Bank sowie fünf Jahre für Lombard Odier in Zürich, jeweils in der Betreuung institutioneller Kunden. Raimund Müller beendete seine Studien an der Curtin University of Technology in Perth mit einem Master of Economics und Finance (2005), an der ZHAW in Winterthur mit einem Bachelor of Business Administration (2003) sowie die AZEK als Certified International Investment Analyst (2008).