«Wichtig ist der Mehrwert, den wir Investoren bieten können»

30.01.2020
Herr Wenger, mit welchen Produkten punktet Ihr Haus aktuell am meisten?
Das Jahr 2019 war vor allem von starken Zuflüssen in Fixed Income ETFs geprägt. Mehr als 50 Prozent der UCITS-Neugelder konnten in dieser Assetklasse verbucht werden. Dieser Trend ging auch an SPDR nicht vorüber, wobei die Bestseller im letzten Jahr einerseits unser ETF auf Emerging-Markets-Anleihen in lokaler Währung waren, wir aber auch Rekordzuflüsse in Euro-Unternehmensanleihen am kurzen Ende der Kurve sahen.
Im Aktienbereich sind wir als Vorreiter und grösster Anbieter im Sektorbereich selbstverständlich auch sehr aktiv und zusätzlich zu unserem Angebot an breiten, bekannten Blue-Chip-Aktienindizes haben wir auch Lösungen im ESG-Bereich gebracht, um diesen Bereich, der immer relevanter wird, Investoren in effizienter Art und Weise zur Verfügung zu stellen.
Gibt es da Unterschiede zu jenen der Wettbewerber?
Ich denke, ein wichtiger Faktor, wo wir punkten können, ist die Qualität unseres Trackings und Portfoliomanagements. Dies ist vor allem im Fixed-Income-Bereich ein wichtiger Differentiator, aber auch im Aktienbereich haben wir hier als global drittgrösster Assetmanager Vorteile. Alle SPDR ETFs sind ja physisch repliziert und die meisten unserer Lösungen betreiben auch keine Wertpapierleihe, was für viele Investoren aufgrund der zusätzlichen Sicherheit wichtig ist.
Ich bin auch davon überzeugt, dass unsere quartalsweisen Publikationen wie der «Bond Compass» oder «Sector Compass» einen signifikanten Mehrwert für unsere Investoren bieten. Die Flow-Analysen, die wir beispielsweise aus Daten, die wir von unserer Muttergesellschaft als einem der weltweit grössten Wertpapierverwahrer erhalten, geben einen interessanten Einblick in aktuelle Positionierungen und Investor-Sentiment.
Die Märkte haben an Schwung verloren. Spüren Sie das bei der Nachfrage?
Das Jahr hat wiederum sehr gut begonnen, und wir sahen grundsätzlich nach wie vor Nachfrage nach Risikoassets wie Aktien, die Situation im Iran hat hier nur kurzfristig die Märkte etwas beunruhigt. Aktuell sehen wir jedoch trotzdem eine steigende Nachfrage nach defensiveren Strategien wie «Dividend Aristocrats» oder auch «Convertible Bonds», was möglicherweise mit der Unsicherheit an den globalen Märkten aufgrund des Coronavirus in China zu tun hat. Schwer zu sagen, wie sich die Lage hier entwickeln wird. Aber das gute an einem breiten ETF-Lösungsangebot, wie es SPDR bietet, besteht ja darin, dass für alle Marktphasen etwas dabei ist und das in liquider und transparenter Form.
Wie viele ETFs hat State Street an der Schweizer Börse SIX kotiert?
Aktuell haben wir an der SIX Swiss Exchange 97 SPDR ETFs bzw. Anteilsklassen kotiert. Die Schweiz ist für State Street Global Advisors einer der Kernmärkte und die grosse Anzahl an in der Schweiz registrierten Lösungen soll dieses Kommitment unterstreichen. Dies gilt selbstverständlich für unsere gesamtes Lösungsangebot, nicht nur den ETF-Bereich.
Können Sie verraten: kommen in 2020 weitere hinzu?
Selbstverständlich planen wir, was unsere Emissionstätigkeit und Innovationsfreude betrifft, unser Lösungsangebot mit relevanten Fonds zu erweitern. Trends, die wir mit Spannung verfolgen, sind neben dem ESG-Bereich sicherlich auch thematische Investments, aber auch neue Ideen auf der Anleihenseite und im Smart Beta- bzw. Faktorbereich sehen wir uns genauer an.
Wichtig ist, dass wir es schaffen, neue Ideen auf den Markt zu bringen, die dann auch von Investoren dementsprechend nachgefragt werden. Aus diesem Grund versuchen wir auch, eine möglichst grosse und breite Anzahl an Investoren in unseren Entscheidungsprozess einzubinden.
Gibt es zum Abschluss noch etwas, was man über SPDR ETFs bzw. State Street Global Advisors unbedingt wissen sollte?
Sowohl State Street Global Advisors als auch unsere Muttergesellschaft State Street Corporation mit der lokalen Bank sind bereits seit über 25 Jahren in der Schweiz vor Ort tätig. Dies unterstreicht den Stellenwert des Schweizer Banken- und Asset-Management-Marktes für sämtliche unserer Geschäftszweige. Diese lokale Verankerung kombiniert mit der Qualität unseres Portfolio Managements, das über Dekaden hinweg die grössten Investoren der Welt überzeugt hat, uns ihr Geld anzuvertrauen und unsere Innovationsfreudigkeit machen uns zuversichtlich, dass wir in der Schweiz weiterhin wachsen werden und existierenden und neuen Kunden und Partnern bei ihren Veranlagungsentscheidungen zur Seite stehen können und ihnen den Mehrwert bringen, den sie von uns erwarten können.
Link zum Disclaimer
Bernhard Wenger ist als Geschäftsführer bei State Street Global Advisors AG in Zürich primär für die Geschäftsentwicklung und den Vertrieb von «SPDR ETFs» in der Schweiz verantwortlich. Zuvor war er bei ETF Securities tätig, wo er unter anderem als Head of European Distribution den Vertrieb geleitet hat. Im Weiteren hatte Bernhard Wenger leitende Positionen bei Morgan Stanley, HSBC und BNP Paribas inne und verfügt über einen «European Master in Management» der ESCP Europe (Paris, Oxford, Berlin)