«Wir tun das, woran wir glauben»

29.09.2023
Frau O’Toole, wer ist Redwheel?
Unser Unternehmen wurde im Jahr 2000 mit einem einfachen Ziel gegründet: ein Umfeld zu schaffen, in dem aussergewöhnliche Fondsmanagerinnen und -manager arbeiten, die ihre Fähigkeiten langfristig maximieren können. Jedes Team arbeitet unabhängig und autonom und ist exzellent in dem, was es tut. Unser Schwerpunkt als Multi-Boutique-Unternehmen liegt auf aktivem Management, welches es unseren Kunden ermöglichen soll, ihre finanziellen Ziele zu erreichen. Wir sind als RWC Partners gestartet und haben vor zwei Jahren ein Rebranding in Redwheel vorgenommen. Als privates Unternehmen sind 70 Prozent der Aktien im Besitz der Mitarbeitenden, 30 Prozent gehören langfristigen Kapitalpartnern in den USA. Die gesamte Organisation besteht aus über 170 Angestellten in London, Miami, Singapur, Zürich und Brisbane. Unser verwaltetes Vermögen beläuft sich aktuell auf 18.3 Mrd. US-Dollar (Stand 30.06.2023).
Wie lautet Ihr Investitionsansatz?
Wir sind ein spezialisierter Aktienanbieter, der an hochkonzentrierte Portfolios mit 40 bis 60 Titeln glaubt, die einen Mehrwert gegenüber der Benchmark schaffen. In meinen Strategien geht es um den Schutz unserer Artenvielfalt und die Förderung des globalen Übergangs zu einer sauberen und nachhaltigen Wirtschaft. Diese Strategien sind nicht nur zwingend notwendig für die Zukunft unseres Planeten, sondern gehören auch zu den grössten Anlagechancen überhaupt. Wir sind nicht Benchmark-orientiert, sondern investieren auf der Grundlage von Analysen und Recherchen in die besten Ideen und Unternehmen. Zu den Top-Unternehmen in der Biodiversität-Strategie gehören Darling, DSM-Firmenich und Tetra, bei der Clean-Economy-Strategie sind es Hexagon, Schneider Electric und Tesla.
Es gibt so viele nachhaltige thematische Fonds auf dem Markt. Wie unterscheiden Sie sich von den grossen Tankern?
Zunächst einmal haben wir eine Struktur für langfristiges Wachstum geschaffen. Unsere Kunden schätzen diese nachhaltige Philosophie sehr. Die Identifizierung des Universums nach den bekannten ESG-Kriterien ist nur der Anfang. Wir investieren in Qualitätsunternehmen. Um die besten von ihnen zu finden, schaffen wir durch unser Fachwissen in einem sich ständig verändernden Umfeld einen Mehrwert. Wir stützen uns dabei auf zentrale Research-Ressourcen, Sektor-Expertise, Zeit, die wir mit Managementteams verbringen und langjährige Branchenbeziehungen. Als Boutique-Unternehmen können wir schneller handeln und massgeschneiderte Lösungen über die Zeit entwickeln, die authentisch sind und das beste Ergebnis für die Kunden ermöglichen.
Sie bringen nun zwei neue Strategien in den Schweizer Markt. Ist der Start von neuen Ideen eine Herausforderung?
Ich liebe meinen Job. Alle in meinem Team sind bestrebt, eine hervorragende Arbeit zu leisten. Wir sind geduldig und haben Zeit, einen Fonds zu lancieren. Wir sind kein börsenkotiertes Unternehmen, das in jedem Quartal unter Ergebnisdruck steht. Wir sind klein genug, um uns rasch zu bewegen. Und wir sind gross genug, um trotz Regulierung effizient zu arbeiten. Wir haben eine gute Grösse, um in qualitativ hochwertige Unternehmen investiert zu sein.
Was wollen Sie erreichen?
Meine Vision ist es, durch Investitionen in starke Unternehmen in jeder dieser Strategien ein langfristiges strukturelles Wachstum für die Kunden zu erzielen, indem ich die besten Chancen ergreife. Wir investieren in Unternehmen, die die Auswirkungen auf die Umwelt reduzieren und den Übergang in eine klimafreundliche Welt ermöglichen. Wir setzen Kapital zum Wohle des Planeten ein, um bessere Ergebnisse für Kunden und den Planeten zu erzielen. Wir tun das, woran wir glauben. Wir treiben den globalen Übergang zu einer sauberen Wirtschaft durch einen langfristigen Investitionsprozess voran.
Link zum Disclaimer
Amanda O'Toole ist Leiterin der Anlagestrategien Clean Economy und Biodiversity von Redwheel. Sie war zuvor zwölf Jahre bei AXA Investment Managers tätig, wo sie als Portfoliomanagerin sowohl die Clean-Economy- als auch die Biodiversity-Strategie leitete und als globale Spezialistin für Clean-Tech-Themen innerhalb des internen Research-Teams fungierte. Vor dieser Tätigkeit war sie Mitglied im Emerging-Markets-Team von AXA IM mit Schwerpunkt auf Energie, Versorger und Verbraucher. Amanda O'Toole kam von Nevsky Capital zu AXA IM, wo sie sich ebenfalls auf diese drei Bereiche konzentriert hat. Sie begann ihre Laufbahn im Bereich Corporate Finance bei PricewaterhouseCoopers.